International
Nordkorea

UNO-Experten halten Sanktionen gegen Nordkorea für Fehlschlag – und fordern neue Sanktionen

UNO-Experten halten Sanktionen gegen Nordkorea für Fehlschlag – und fordern neue Sanktionen

Eine Gruppe von UNO-Experten hat die gegen Nordkorea wegen seines Atom- und Raketenprogramms verhängten Sanktionen als Fehlschlag bewertet. Die Strafmassnahmen hätten Pjöngjang nicht gehindert, sein Atom- und Raketenprogramm schrittweise auszubauen.
09.02.2016, 01:2909.02.2016, 07:43
Mehr «International»

«Es gibt ernste Fragen zur Effizienz des aktuellen Sanktionsregimes der Vereinten Nationen», schrieben die Experten in dem vertraulichen Bericht, der am Montag der Nachrichtenagentur AFP vorlag. Dem Bericht zufolge gelang es Nordkorea, die Sanktionen teilweise zu umgehen, doch wurden sie auch, insbesondere von einigen afrikanischen Ländern, nicht richtig umgesetzt.

Trotz ihres kritischen Urteils empfahlen die Experten, drei weitere nordkoreanische Institutionen und vier Personen auf die Sanktionsliste zu setzen, nachdem Pjöngjang kürzlich erneut mit einem Atomtest und dem Abschuss einer Langstreckenrakete gegen die UNO-Resolutionen verstossen hatte.

Nordkorea
AbonnierenAbonnieren

Die Namen der Betroffenen waren laut Diplomaten in einem geheimen Annex enthalten. Das UNO-Gremium empfahl auch, ein Importverbot für Drohnentechnologie zu verhängen und Massnahmen gegen die spezialisierte Ausbildung von Nordkoreanern zu verschärfen. Seit dem ersten Atomtest 2006 hat der UNO-Sicherheitsrat vier Runden Sanktionen verhängt, doch gibt es laut den Experten «keine Hinweise, dass das Land seine Atom- und Raketenprogramme aufgeben will».

Nach dem nordkoreanischen Raketenstart vom Sonntag wollen die USA im UNO-Sicherheitsrat die bisher härtesten Sanktionen gegen das Regime in Pjöngjang durchsetzen. Das höchste UNO-Gremium hatte den Raketenstart zuvor scharf verurteilt. Russland und China warnten vor einer Eskalation. (wst/sda/afp/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Brückeneinsturz mit Folgen – so wichtig ist der Hafen von Baltimore

Riesige Brückenteile versperren seit Dienstag die Zufahrt zum Hafen Baltimore an der Ostküste der USA. Die mehr als 2,5 Kilometer lange Francis Scott Key Bridge war in der Nacht eingestürzt, nachdem das rund 290 Meter lange Containerschiff «Dali» steuerlos einen Stützpfeiler der vierspurigen Brücke gerammt hatte. Zwei Tote wurden inzwischen aus dem Wasser geborgen, vier weitere Opfer wurden noch nicht gefunden.

Zur Story