351 Menschen hat Pakistan seit der Aufhebung eines Moratoriums auf die Todesstrafe im Dezember 2014 gehängt. Das geht aus einem am Freitag veröffentlichten Bericht des Pakistan Gerechtigkeits-Projekts und der britischen Menschenrechtsorganisation Reprieve hervor.
Das sei die höchste Zahl, die in der jüngeren Geschichte des Landes verzeichnet worden sei. In 2007 habe das Projekt 135 Fälle gezählt. Damit stehe Pakistan an dritter Stelle der Länder mit den meisten Exekutionen, nach China und Iran.
Nach dem Bericht wurden mindestens fünf Jugendliche hingerichtet. Ausserdem seien unter den Gehenkten Menschen mit geistigen Störungen sowie Opfer von Folter gewesen. Viele Verfahren seien «unfair» gewesen. Obwohl die Aufhebung des Banns mit der Bekämpfung des Terrorismus gerechtfertigt worden sei, hätten fast 90 Prozent der Fälle mit Terrorismus nichts zu tun gehabt.
Im Dezember 2014 hatten pakistanische Taliban in der nordwestpakistanischen Stadt Peshawar eine Schule überfallen und mehr als 130 Kinder getötet. Daraufhin waren Militärtribunale eingeführt und das Moratorium auf die Todesstrafe aufgehoben worden.
(sda/dpa)