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Südkorea

Affäre um Südkoreas Präsidentin Park weitet sich aus

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Choi Soon Sil, die langjährige Freundin von Südkoreas Präsidentin Park, sitzt wegen Verdachts auf Betrug und Machtmissbrauch in Haft.  Bild: JUNG UI-CHEL/EPA/KEYSTONE

Affäre um Südkoreas Präsidentin Park weitet sich nochmals aus

24.11.2016, 09:0524.11.2016, 09:30
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Die Korruptionsaffäre um Südkoreas Präsidentin Park Geun Hye und ihre langjährige Freundin Choi Soon Sil hat sich nochmals ausgeweitet: Die Staatsanwaltschaft liess am Donnerstag nach eigenen Angaben das Finanzministerium und zwei Konzernzentralen durchsuchen.

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Demonstranten in Seoul fordern den Rücktritt von Präsidentin Park Geun Hye. Bild: Ahn Young-joon/AP/KEYSTONE

Die Konzerne SK und Lotte – das drittgrösste und das fünftgrösste Unternehmen des Landes–- stehen im Verdacht, gegen politische Gefälligkeiten Millionenspenden an Stiftungen getätigt zu haben, die von Parks Freundin kontrolliert wurden. Die Spenden von SK an die Stiftungen sollen sich auf 11,1 Milliarden Won (9,5 Mio. Franken) belaufen, die von Lotte auf 4,9 Milliarden Won (4,2 Mio. Franken).

Am Mittwoch hatte die Staatsanwaltschaft zum wiederholten Male Büros des Elektronikgiganten Samsung durchsucht. Dabei ging es nach Informationen der Nachrichtenagentur Yonhap um die Strategieabteilung, die für wichtige Konzernentscheidungen zuständig ist.

Choi sitzt wegen des Verdachts auf Betrug und Machtmissbrauch in Haft. Sie soll ihre Beziehungen zur Präsidentin genutzt haben, um einerseits Millionenspenden für die Stiftungen einzutreiben, sich aber zugleich persönlich dabei zu bereichern. Laut Staatsanwaltschaft spielte die Präsidentin selbst eine «erhebliche Rolle» in der Affäre.

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Demonstranten in Seoul am 19. November 2016.Bild: JUNG UI-CHEL/EPA/KEYSTONE

Die Affäre sorgt in Südkorea für grosse Empörung. Seit Wochen gehen immer wieder hunderttausende Menschen auf die Strasse und fordern den Rücktritt der Präsidentin. Aktivisten kündigten für kommenden Samstag eine erneute Massenkundgebung an. Sie hoffen dieses Mal auf 1,5 bis zwei Millionen Teilnehmer – dies wäre die grösste Demonstration in der Geschichte des Landes. (gin/sda/afp)

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