Das Feuer in Spaniens grösster Reifendeponie wird wohl erst am Ende der kommenden Woche vollständig gelöscht sein. Drei Tage nach dem Ausbruch des Grossbrandes im Süden von Madrid habe die Feuerwehr die Flammen unter Kontrolle gebracht, teilten die Umweltministerien der Regionen Madrid und Kastilien-La Mancha am Montag mit.
In der Atemluft in der Umgebung der Deponie seien keine erhöhten Schadstoffwerte festgestellt worden. Allerdings seien höhere Schichten der Atmosphäre durch den aufsteigenden Qualm verunreinigt worden.
Waste ground near Madrid filled with millions of tires catches fire, releasing thick black cloud of toxic fumes https://t.co/qZU3HJrhrU
— AFP news agency (@AFP) 13. Mai 2016
Die Bewohner einer Siedlung in der Kleinstadt Seseña, die eine Nacht bei Bekannten oder in Sporthallen erbringen mussten, durften in ihre Wohnungen zurückkehren. Viele von ihnen zogen es nach Medienberichten jedoch vor, der Siedlung vorerst fernzubleiben.
Das Feuer war am Freitag vermutlich durch Brandstiftung ausgelöst worden. Wegen des aufsteigenden giftigen Qualms wurde die Siedlung in Seseña mit etwa 6500 Menschen vorübergehend evakuiert. In der illegalen Deponie waren etwa fünf Millionen Autopneus gelagert. Davon seien etwa zwei Drittel verbrannt, teilten die Ministerien mit.
Die spanische Presse warf den Behörden vor, die Warnungen vor den Umweltgefahren jahrelang ignoriert zu haben. Die Deponie war vor mehr als einem Jahrzehnt von der Justiz für illegal erklärt worden. Dass nichts zur Beseitigung der Reifen unternommen wurde, lag auch daran, dass die Deponie auf der Grenze zwischen Kastilien-La Mancha und Madrid liegt und die zuständigen Regionalregierungen sich nicht einigen konnten. (lhr/sda/dpa)