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Seit Menschen aus Syrien vor der Gewalt fliehen und im Ausland Schutz suchen, steht die Frage im Raum: Was für Leute kommen zu uns? Was denken Sie über den Krieg in ihrer Heimat? Daniel Corstange, Professor für Politologie an der Columbia University in New York, hat Antworten.
Diese Frage stellte er 2000 syrischen Flüchtlingen im Libanon (Spätfrühling 2015). Die Resultate, die er nun im Magazin Foreign Affairs publiziert hat, überraschen:
Knapp 40 Prozent gaben an, die Regierung Baschar Assads zu unterstützen. Das ist zu viel – oder zu wenig, je nach Sichtweise:
Knapp über die Hälfte unterstützen demnach die oppositionellen Kräfte, die aber bekanntlich keinen einheitlichen Block darstellen, sondern sich bisweilen untereinander bekämpfen. Acht Prozent wollten keine Präferenz angeben.
Eine der Annahmen über den syrischen Bürgerkrieg lautet: Auf der einen Seite stehen das Assad-Regime und die Minderheiten der Alawiten, Kurden, Christen und Drusen. Auf der anderen die sunnitischen Rebellen. Das stimmt, aber ein wichtiger Aspekt geht dabei vergessen: Wenn 40 Prozent der Flüchtlinge Assad unterstützen, dann sind darunter auch viele Sunniten.
Die Umfrage ergab weiter, dass jüngere oppositionelle Syrer eher die Nationalisten bevorzugen, während ältere zu den Islamisten tendieren. Während drei Viertel angeben, täglich zu beten, wünscht sich nur ein Drittel, dass die Religion in Politik und Wirtschaft eine Rolle spielt.
Schon Anfang 2012, bevor der Konflikt zum Bürgerkrieg eskalierte, gaben in einer Online-Umfrage in Syrien 55 Prozent der Teilnehmer an, sie würden es bevorzugen, wenn Assad an der Macht bliebe. Die Stichprobe war allerdings sehr klein, ebenso wie die Internet-Durchdringung in Syrien.