Nach dem mutmasslichen Giftgas-Anschlag auf das nordsyrische Chan Scheichun hat es Aktivisten zufolge am Samstag einen erneuten Luftangriff auf die Stadt gegeben. Eine Frau sei bei der Attacke zunächst nicht identifizierter Kampfflugzeuge im Osten des Ortes getötet worden.
Dies berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Eine weitere Person wurde demnach verletzt. Die in London ansässige Beobachtungsstelle bezieht ihre Informationen von Aktivisten in Syrien, von unabhängiger Seite sind ihre Angaben kaum zu überprüfen.
Am Dienstag waren nach einem syrischen Luftangriff auf Chan Scheichun mehr als 80 Menschen offensichtlich durch toxische Kampfstoffe getötet worden. Die syrische Regierung bestreitet, diese eingesetzt zu haben.
Als Reaktion hatten die USA am Freitagmorgen 59 Marschflugkörper auf den Flugplatz abgefeuert, von dem der Angriff am Dienstag ausgegangen sein soll. Es war der erste direkte US-Angriff auf die syrische Armee.
Vor dem Grauen des syrischen Bürgerkriegs sind nach UNO-Angaben inzwischen mehr als fünf Millionen Menschen vor allem in die Nachbarländer geflohen. Ausserdem sind von den insgesamt 22 Millionen Syrern mehr als sechs Millionen innerhalb des Landes auf der Flucht. Im seit sechs Jahren dauernden Konflikt kamen bisher rund 400'000 Menschen ums Leben.
(sda/dpa)