Was die Spatzen schon längst von den Dächern pfeifen, macht jetzt eine Grafik der New York Times deutlich: Die russischen Luftangriffe in Syrien richten sich nicht in erster Linie gegen die IS-Terrormiliz, sondern vor allem gegen Rebellen, die sowohl mit dem IS als auch mit dem Regime verfeindet sind – darunter Verbände, die vom Westen und arabischen Staaten unterstützt werden.
Nun planen das Regime und seine Verbündeten offenbar auch eine Bodenoffensive gegen ein Bündnis verschiedener Rebellen. Die Rebellen drohten am Dienstag im Fall eines Angriffs mit massivem Widerstand.
Für den Angriff im Nordwesten Syriens seien Tausende Kämpfer der syrischen Streitkräfte, der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah und der iranischen Revolutionsgarden mobilisiert worden, hiess es aus dem Umfeld eines von der Hisbollah geführten Bündnisses.
Angegriffen werden sollen demnach Gebiete nördlich der Stadt Homs und in der Provinz Idlib, die von einem Bündnis verschiedener Gruppen kontrolliert wird. Dazu gehört neben gemässigten Brigaden der Freien Syrischen Armee (FSA) auch die al-Nusra-Front, syrischer Ableger des Terrornetzwerks al-Kaida. Sie bedrohen vor allem die wichtige Regimehochburg rund um die Küstenstadt Latakia.
Eine Bodenoffensive dürfte scharfe Kritik westlicher und sunnitischer Staaten hervorrufen, die in der Region aktive Rebellen unterstützen. US-Präsident Barack Obama hatte Moskau am Wochenende vorgeworfen, es greife in Syrien vor allem gemässigte Oppositionelle an, um dadurch das Regime des Machthabers Baschar al-Assad zu stützen. Dadurch werde indirekt auch der IS gestärkt.
Der Kreml schloss nicht aus, dass russische Freiwillige auf der Seite Assads kämpfen könnten. Russland werde solche Gruppen aber nicht unterstützen, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Zuvor hatte ein Moskauer Verteidigungspolitiker erwogen, Russen mit Kampferfahrung aus der Ostukraine könnten für das syrische Regime kämpfen. Peskow bekräftigte, eine russische Bodenoffensive sei nicht geplant. (whr/sda/dpa)
Im Übrigen werden die Russen und Iraner zumindest als Erste den Mut besitzen, auch Bodentruppen einzusetzen. Dass das die Amis, welche bisher mittels ihren Luftattacken wenig auszurichten vermochten, natürlich entsprechend sauer macht, ist nachvollziehbar 😉!