International
Türkei

«Vom Volk verlangt» – Türkei will beim Entscheid über die Todesstrafe nicht auf die EU hören

«Vom Volk verlangt» – Türkei will beim Entscheid über die Todesstrafe nicht auf die EU hören

22.07.2016, 16:5322.07.2016, 17:05
Mehr «International»

Die türkische Regierung will sich bei der Entscheidung über eine Wiedereinführung der Todesstrafe nicht von der EU leiten lassen. Justizminister Bekir Bozdag sagte am Freitag dem Sender CNN Türk, das Volk verlange die Todesstrafe.

Dies werde auch in Betracht gezogen. «Wir werden diese Forderung auf der Grundlage des Rechts prüfen, nicht auf der Grundlage dessen, was die EU sagt», sagte Bozdag.

Militärputsch in der Türkei – die Bilder

1 / 44
Militärputsch in der Türkei
Die Türkei stellt nach dem vereitelten Militärputsch die Gefangenen zur Schau: Der Nachrichtensender CNN veröffentlichte diese Bilder von halbnackten Verhafteten, wie sie offenbar in einem Lagerraum gefesselt gehalten werden. (Quelle: CNN)
Auf Facebook teilenAuf X teilen

In der EU war die Debatte über die Todesstrafe auf scharfe Kritik gestossen. «Die EU erinnert daran, dass die unmissverständliche Zurückweisung der Todesstrafe ein wesentlicher Bestandteil des gemeinsamen Rechtsbestandes der Union ist», erklärten etwa die Aussenminister der Union.

Mehrere EU-Politiker haben zudem deutlich gemacht, dass eine Wiedereinführung der Todesstrafe ein Ende der Beitrittsgespräche mit der Türkei bedeuten würde. Hintergrund der Überlegungen in der Türkei ist der Putschversuch, bei dem in der vergangenen Woche mehr als 230 Menschen getötet wurden. (dwi/sda/reu)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
7 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
rodolofo
22.07.2016 17:01registriert Februar 2016
Den mit dem "Volk", das dieses und jenes verlangt, kennen wir doch!
Was ist mit den 48% TürkInnen, die NICHT AKP gewählt haben? Gehören die nicht zum Volk?
Ach ja, das sind ja die Verräter und Terroristen!
Und das Volk verlangt, dass man diese töten muss, weil sie es gewagt haben, etwas Anderes zu wählen, oder zu sagen, oder zu denken, was das Volk wählt und sagt und denkt, jedenfalls der gesunde Teil des Volkes.
Die Anderen, welche die Todesstrafe nicht wollen, sind ja Viren und Krebszellen, keine Menschen!
Also hört nicht auf sie!
Schlagt ihnen den Kopf ab!
Türkischer Präsident (nicht IS...)
451
Melden
Zum Kommentar
7
Schweiz braucht eine Überwachungsbehörde für staatliche Beihilfen

Die EU versucht in ihrem Binnenmarkt den Wettbewerb zwischen den Unternehmen möglichst wirtschaftsliberal zu gestalten. Deshalb schränkt der Staatenbund Unterstützungen durch den Staat ein. Auch die Schweiz soll bei gewissen Abkommen die EU-Regelung über staatliche Beihilfen übernehmen. Das ist Teil der laufenden Verhandlungen zwischen den zwei Partnern.

Zur Story