Die Türkei hat Polizistinnen erstmals das Recht eingeräumt, Kopftuch zur Uniform zu tragen. Die Tücher dürften aber kein Muster haben und müssten zur Uniform passen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Samstag.
Die ab sofort geltende Regelung sei im Amtsblatt entsprechend geändert worden. Die Türkei folgt damit ähnlichen Regelungen in anderen Ländern wie etwa Kanada. Zuvor hatte ein Burkini-Verbot in einigen Kommunen Frankreichs für Aufsehen gesorgt.
Die islamisch-konservative Regierungspartei AKP setzt sich schon seit Langem für eine Aufhebung der Beschränkungen für die Verschleierung in der offiziell säkularen Türkei ein. Im Jahr 2010 wurde das Kopftuchverbot an den türkischen Hochschulen aufgehoben. Seitdem hat das Parlament auch das Tragen des islamischen Schleiers in Behörden und an Schulen zugelassen.
Das Verbot des symbolträchtigen Kleidungsstücks geht auf die säkularistischen Reformen des Staatsgründers Mustafa Kemal Atatürk zurück, doch sorgt es in der türkischen Gesellschaft seit langem für Streit. Umfragen zufolge tragen zwei Drittel der Frauen in der Türkei ein Kopftuch. (sda/afp/dpa)