Der Anschlag in Stockholm erinnert an mehrere Attentate, bei denen Fahrzeuge als tödliche Waffen eingesetzt wurden. Wie bei den Anschlägen in Nizza und auf den Berliner Weihnachtsmarkt im vergangenen Jahr kam auch in Stockholm ein Lastwagen als Waffe zum Einsatz. Noch ist unklar, ob auch das Attentat in Schweden einen islamistischen Hintergrund hat.
Abu Muhammad al-Adnani, Propagandachef der Terrorormiliz «Islamischer Staat» («IS»), hatte im September 2014 dazu aufgerufen, «Ungläubige» in westlichen Staaten aus Rache für die Beteiligung ihrer Heimatländer am Kampf gegen den «IS» zu töten. Der «IS»-Sprecher listete verschiedene Möglichkeiten auf, Zivilisten und Soldaten ohne grossen logistischen Aufwand zu töten, darunter den Einsatz von Stichwaffen und das Überfahren mit Fahrzeugen.
Das ist die traurige Liste der mit Fahrzeugen ausgeführten Anschläge:
Am 22. März fuhr der mutmasslich islamistische Attentäter Khalid Masood auf der Westminster-Brücke in London mit seinem Auto Fussgänger an, bevor er auf das Gelände des britischen Parlaments stürmte und einen Polizisten mit einem Messer erstach. Der 52-Jährige, der zum Islam konvertiert war, tötete dabei fünf Menschen und verletzte dutzende weitere. Er wurde von der Polizei erschossen. Die Terrormiliz «Islamischer Staat» («IS») reklamierte die Tat für sich.
Am 19. Dezember 2016 verübte der Tunesier Anis Amri einen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt an der Berliner Gedächtniskirche. Amri steuerte einen Lastwagen in die Besucher des Marktes. Bei dem Anschlag wurden zwölf Menschen getötet und mehr als 40 weitere verletzt. Am 23. Dezember wurde Amri in Sesto San Giovanni im Grossraum Mailand bei einer Polizeikontrolle erschossen. Auch zu diesem Anschlag bekannte sich der «IS».
Am 14. Juli 2016 steuerte der Tunesier Mohamed Lahouaiej Bouhlel während der Feierlichkeiten zum französischen Nationalfeiertag einen Lastwagen in die Menschenmenge in Nizza. 86 Menschen wurden getötet, mehr als 400 verletzt. Der «IS» bekannte sich zu der Tat.
Im Oktober 2014 raste ein 25-jähriger kanadischer Konvertit in einem Vorort von Montréal mit seinem Auto auf drei Soldaten. Er tötete einen der Männer und verletzt einen weiteren. Nach einer Verfolgungsjagd wurde er schliesslich erschossen. Der Angreifer wollte zum Dschihad nach Syrien reisen.
Im Mai 2013 fuhren zwei Londoner nigerianischer Abstammung in der britischen Hauptstadt den Soldaten Lee Rigby mit einem Auto an, bevor sie ihn erstachen. Einer der Angreifer rief kurz danach, er wolle die «von britischen Soldaten getöteten Muslime» rächen.
(erf/sda/afp)