Die thailändische Polizei hat am Mittwoch ein Phantombild des mutmasslichen Täters veröffentlicht. Der Mann wird verdächtigt, am Montag Abend eine Bombe in Bangkok gelegt zu haben, die 22 Menschen das Leben gekostet und mehr als 120 verletzt hat.
Thai police offer $28,000 for info on #BangkokBlast suspect, release sketch http://t.co/URVkZBxz6a #Thailand pic.twitter.com/qJ9s0SxXvl
— Asian Correspondent (@AsCorrespondent) August 19, 2015
Das Bild ist computergeneriert und wurde aufgrund von Aufnahmen von Überwachungskameras erstellt. Darauf war ein Mann in Shorts und auffälligem gelben T-Shirt zu sehen, der kurz vor der ersten Detonation am Montagabend am Tatort offenbar einen Rucksack deponiert hatte und dann geflüchtet war. Der Mann soll gemäss Auskunft der thailändischen Behörden ausländischer Herkunft sein.
Regierungschef Prayuth Chan-ocha appellierte an den Mann: «Stellen Sie sich schnell, sonst kann es sein, dass Sie bei einem Polizeieinsatz ums Leben kommen.»
Wenig später sagte ein Polizeisprecher gegenüber Medien, dass zwei weitere Personen zu den Verdächtigen gehören. Die zwei Männer seien ebenfalls auf Aufnahmen von Überwachungskameras zu sehen.
BREAKING: Thai police spokesman says two other men seen in CCTV footage at site of Bangkok bomb blast are suspects
— Reuters Top News (@Reuters) August 19, 2015
Derweil wurde der Erawan-Schrein in Bangkok, bei dem die Bombe detoniert war, am Mittwoch wieder der Öffentlichkeit freigegeben worden. Kleine Händler gehen bereits wieder ihren Geschäften nach, Mönche besuchen den Schrein für Gebete und es werden Kerzen und Blumen niedergelegt, um der Opfer zu gedenken.
Derweil fahndet die Polizei nach weiteren Verdächtigen. Neben dem mutmasslichen Bombenleger, nach dem seit Dienstag gesucht wird, müsse es weitere Komplizen gegeben haben, sagte ein Polizeisprecher. «Derartige Anschläge werden typischerweise nicht von einer einzigen Person geplant», erklärte der Sprecher am Mittwoch.
Wie die Nachrichtenagentur AP berichtet, setzt die Polizei ein Kopfgeld auf den Attentäter aus. Hinweise würden mit umgerechnet bis zu 27'500 Franken belohnt.
In der Zwischenzeit geht in Bangkok die Angst vor einem weiteren Anschlag um. Wie verschiedene Medien auf Twitter melden, sperrte die Polizei am Mittwoch die Skytrain-Station Nana in Bangkok ab.
road blocked underneath BTS station. officers on ground say it could be false alarm but they are not taking no chance pic.twitter.com/AalLIgL35i
— Panu Wongcha-um (@panuw) 19. August 2015
Wenig später folgte die Entwarnung. Es habe sich um einen falschen Alarm gehandelt, die Bahnstation soll in Kürze wieder geöffnet werden.
flase alarm. police cleared area. no bomb. traffic will be re open soon pic.twitter.com/szYtg7Ur9T
— Panu Wongcha-um (@panuw) August 19, 2015
Dem Hauptverdächtigen waren die Behörden durch Überwachungskameras auf die Spur gekommen. Sie zeigen nach Polizeiangaben einen Mann, der am Tatort einen Rucksack abnimmt und den Ort anschliessend ohne diesen verlässt. Der Verdächtige gehöre vermutlich einer regierungsfeindlichen Gruppe an, die im Nordosten Thailands ansässig sei, hiess es. Die Handschrift der muslimischen Rebellen im Süden des Landes trage der Anschlag nicht. Man ermittle in alle Richtungen hiess es.
Identifiziert wurden zunächst fünf Thailänder, vier Chinesen, zwei Malaysier und ein Singapurer, wie Regierungssprecher Sansern Kaewkamnerd sagte. Ursprünglich hatte es geheissen, unter den Toten sei auch ein Philippiner.
(dwi/sda/reu/dpa)