Auf dem Röntgenbild ist sie deutlich zu sehen: Eine OP-Klemme, die nach einem Eingriff in der Bauchhöhle des Patienten vergessen wurde. Er selbst wusste nichts davon: Ma Van Nhat aus Vietnam lebte über Jahre mit dem 15 Zentimeter langen Operationsbesteck in seinem Körper. Immer wiederkehrende Schmerzen schrieben seine Ärzte einem Geschwür zu und verschrieben Schmerzmittel – 18 Jahre lang.
Bei einer Ultraschalluntersuchung nach einem Unfall wurde ein Arzt nun doch stutzig – und entdeckte die Klemme. Ein Team von Chirurgen entfernte daraufhin das Objekt. Die heutige Direktorin der Klinik Trinh Thi Luong: «Wir versuchen alle Mitglieder des OP-Teams von damals ausfindig zu machen: Auch wenn sie schon in Ruhestand sind werden wir sie über diesen Vorfall informieren, der in ihre Dienstzeit fiel. Ich hoffe, das kann allen Ärzten, besonders Chirurgen, eine Lehre sein.»
Berichte über Behandlungsfehler sind in Vietnam nicht selten. Im vergangenen Jahr wurden beispielsweise mehrere Menschen an den falschen Gliedmassen operiert. Und mindestens drei Männern wurde nach Bluttests eine Schwangerschaft attestiert. (reuters.com)