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Knall im Weissen Haus: Steve Bannon muss den Nationalen Sicherheitsrat verlassen

FILE - In this march 17, 2017 file photo, White House chief strategist Steve Bannon is seen in the East Room of the White House in Washington. Bannon will not face charges related to his registration  ...
Steve Bannon.Bild: Evan Vucci/AP/KEYSTONE

Knall im Weissen Haus: Steve Bannon muss den Nationalen Sicherheitsrat verlassen

05.04.2017, 17:4106.04.2017, 10:10
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US-Präsident Donald Trump hat seinen Nationalen Sicherheitsrat umorganisiert. Sein umstrittener Chefstratege Steve Bannon muss seinen Sitz räumen.

«Ich freue mich sehr, dass er nicht mehr im Sicherheitsrat sitzt», sagt der demokratische Senator Ben Cardin in einer ersten Reaktion zu politico.com. «Ich wünschte, er würde gar keine Rolle mehr in der Regierung spielen.»

Sein Parteikollege Jack Reed, gewichtiger Aussenpolitiker im Senat, schlägt in dieselbe Kerbe: «Bannon hätte gar nie in den Sicherheitsrat berufen werden sollen.»

Gewichtige Stimme der ultrarechten Republikaner

Der Nationale Sicherheitsrat berät den Präsidenten in Fragen der Aussen- und Sicherheitspolitik. Trump hatte den jetzt geschassten Steve Bannon Ende Januar, kurz nach seiner Amtsübernahme, zu seinem Chefstrategen gemacht und überraschend in den Sicherheitsrat berufen.

Gleichzeitig hatte er dem Nationalen Geheimdienstdirektor Dan Coats und dem Generalstabschef Joseph Dunford ihre permanenten Sitze entzogen. Auch dieser Schritt wurde jetzt rückgängig gemacht, so dass beide wieder ständige Mitglieder des Komitees sind.

Steve Bannon war vor seiner Karriere im Weissen Haus Leiter des ultrarechten Nachrichten- und Meinungsportals Breitbart News Network, des wichtigsten Sprachrohrs der konservativen Alt-Right-Bewegung. Unter seiner Verantwortung hatte die Plattform wiederholt nationalistische und antisemitische Positionen eingenommen.

2013 sagte Bannon in einem Interview, er sei ein Leninist, weil Lenin den Staat habe zerstören wollen, dies sei auch sein Ziel. Für Aufsehen sorgte seine Aussage, der radikale Rückbau des Staates sei eines der obersten Ziele der US-Regierung.

(erf/sda)

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49 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Herbert Anneler
05.04.2017 19:35registriert August 2015
Bannons Rauswurf aus dem Sicherheitsrat kurz vor Trumps Treffen mit Xi Jinping lässt hoffen, dass Trump nicht den Showdown mit China sucht, derweil Bannon einen Krieg mit China für unausweichlich hält. Bannon ist eine echte Kriegsgurgel - am besten auf den Mond schiessen ..,
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Menel
05.04.2017 19:30registriert Februar 2015
Also der Unterhaltungsfaktor ist sensationell. Wenn es nicht echt wäre, es wäre eine super Soap.
Ich denke auch nicht, dass es unter Trump mal nicht wie in einem Stundenhotel zu und her gehen wird. Kann mir gut vorstellen, dass das auch in seiner Firma so war.
Leute werden vor die Tür gestellt, wenn sie ihm nicht die Füsse küssen oder wenn Donald über jemanden hat was flüstern hören. Denn eine eigene Meinung hat der Mann nicht, er ist einfach ein Ausdruck von Meinungen von anderen.
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Schreiberling
05.04.2017 19:25registriert Februar 2014
Ich warte noch auf die Schlagzeile: "Knall im weissen Haus – Knallkopf Trump mit Knallkörpern aus dem Oval Office gejagt"

Wie einst Dolores Umbridge 😌
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