Kims irre Kriegsphantasien werden konkreter. Nordkorea hat bestätigt, am Dienstag eine Mittelstreckenrakete über Japan hinweg gefeuert zu haben. Die amtliche Nachrichtenagentur KCNA meldete, die Rakete sei genau am vorgesehenen Ziel im Pazifik gelandet.
Nordkoreas Führer Kim Jong Un erklärte, der Test sei «ein erster Schritt der Koreanischen Volksarmee im Pazifik und ein bedeutungsvolles Vorspiel, um Guam in Schach zu halten». Weitere Übungen seien dazu notwendig.
Die Mittelstreckenrakete vom Typ Hwasong-12 habe «auf der vorgesehenen Flugbahn» die Halbinsel Oshima und Kap Erimo auf der nordjapanischen Insel Hokkaido überquert. Sie sei «akkurat» am vorgesehenen Ziel im Pazifik gelandet. Kim Jong Un habe den Abschuss der Rakete überwacht.
Washington unterhält auf dem US-Territorium einen grossen Marine- und Luftwaffenstützpunkt. Am Dienstagabend hatte die nordkoreanische Führung erklärt, der Raketentest sei eine Antwort auf die Manöver des südkoreanischen und US-Militärs.
In New York beriet am Dienstagabend (Ortszeit) der UNO-Sicherheitsrat in einer Dringlichkeitssitzung über den Raketentest, der weltweite Empörung ausgelöst hatte. US-Präsident Donald Trump bekräftigte seine Drohung, dass im Umgang mit Nordkorea «alle Optionen auf dem Tisch» lägen. Auch Nordkoreas Verbündeter China kritisierte das Vorgehen seines Nachbarlandes scharf.
Mit seinen Raketentests hat Nordkorea wiederholt gegen Resolutionen des UNO-Sicherheitsrates verstossen. Der Konflikt um Nordkoreas Raketenprogramm spitzte sich deutlich zu, nachdem Pjöngjang im Juli zwei Interkontinentalraketen testete, die womöglich auch Ziele auf dem US-Festland erreichen könnten. Der UNO-Sicherheitsrat beschloss daraufhin eine Verschärfung der Strafmassnahmen gegen das Land. (sda/afp/dpa/reu)