Mit einem Twitter-Beitrag hat der designierte US-Präsident Donald Trump eine Welle des Spotts im Internet ausgelöst: Im Online-Kurzmitteilungsdienst Twitter verurteilte Trump am Samstag, dass China im Südchinesischen Meer eine US-Unterwassersonde beschlagnahmt hatte.
Doch statt die Aktion als «unprecedented» – beispiellos und unerhört – zu verurteilen, schrieb Trump, dies sei «unpresidented» – auf Deutsch in etwa «präsidentenlos». Das Stichwort «Unpresidented» entwickelte sich daraufhin in kürzester Zeit zu einem der am häufigsten benutzten Hashtags auf Twitter.
Trump tweets typos about China at 5:30 in the morning. Worried yet? #unpresidented pic.twitter.com/ELaz1vfWIB
— Mike Birbiglia (@birbigs) 17. Dezember 2016
Die «Harry Potter»-Autorin J.K. Rowling twitterte sarkastisch «TrumpSpellCheck – Unpresidentedly effective» (Etwa: Trump-Rechtschreibprüfung – präsidentenlos wirkungsvoll). Ein anderer Twitter-Nutzer schrieb: «Liebe Welt, die meisten Amerikaner wünschten wirklich, wir wären #unpresidented.»
TrumpSpellCheck™️
— J.K. Rowling (@jk_rowling) 17. Dezember 2016
Unpresidentedly effective. pic.twitter.com/9leL9aIei1
Erst nach etwa einer Stunde wiederholte Trump seine Kurzmitteilung in korrekter Schreibweise, ohne auf seinen vorherigen Fehler einzugehen.
It took Trump and his team 87 minutes to fix the word "unpresidented." pic.twitter.com/Bz7NxSqwlo
— Kyle Griffin (@kylegriffin1) 17. Dezember 2016
Das Verteidigungsministerium in Peking kündigte laut staatlicher Nachrichtenagentur Xinhua eine Rückgabe «auf angemessene Weise» an, ohne weitere Einzelheiten zu nennen. Zugleich warf es Washington in einer schriftlichen Erklärung eine «unangebrachte» Dramatisierung des Vorfalles vor.
Erneut wurde auch Amerikas «langjährige» Praxis «militärischer Erkundungen aus nächster Nähe» in von China beanspruchten Gewässern angeprangert. China fordere ein Ende dieser Aktivitäten, werde weiter «wachsam» sein und «nötige Massnahmen als Antwort ergreifen».
Nach Angaben des Pentagons hatte das US-Militär das unbemannte Fahrzeug im Zuge von «Routine-Operationen» im Südchinesischen Meer nahe den Philippinen zum Sammeln von ozeanographischen Daten eingesetzt. Es wollte die Drohne gerade bergen, als die Besatzung eines chinesischen Marineschiffes eingriff.
Der Vorfall spielt vor dem Hintergrund eines angespannten Verhältnisses Chinas und der USA. Der designierte US-Präsident Donald Trump hatte Peking mit einem direkten Telefonat mit Taiwan verärgert und danach die Ein-China-Politik der USA infrage gestellt. (cma/sda/dpa)
Schöne neue Welt.