08.02.2017, 10:0008.02.2017, 11:15
Dr. Martin Luther King Jr. und seine Frau Coretta in Oslo im Dezember 1964: Dem schwarzen Bürgerrechtler wurde dort der Friedensnobelpreis überreicht.Bild: /AP/KEYSTONE
Im US-Kongress ist es zu einer ungewöhnlich scharfen Auseinandersetzung zwischen Senatoren gekommen: Die Republikaner entzogen ihrer demokratischen Kollegin Elizabeth Warren das Rederecht, weil sie den designierten Justizministers Jeff Sessions zu hart angegangen sei.
Die Demokratin Elizabeth Warren wurde quasi das Mikrofon abgedreht.Bild: Charles Krupa/AP/KEYSTONE
Warren hatte bei einer Debatte im Senat vor der geplanten Abstimmung zur Bestätigung von Sessions einen Brief der Witwe des afroamerikanischen Bürgerrechtlers Martin Luther King, Coretta Scott King, von 1986 über Sessions vorgelesen.
Der Satz des Anstosses
Darin hatte sich King an den damaligen Senator Strom Thurmond gewandt, um sich gegen die Bestätigung von Sessions als Bezirksrichter in Alabama auszusprechen. «Herr Sessions hat die ehrfurchtgebietende Macht seines Amtes für einen schäbigen Versuch genutzt, ältere schwarze Wähler einzuschüchtern und ihnen Angst einzujagen», heisst es unter anderem.
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Der damalige Bundesanwalt Sessions war zu der Zeit von dem Präsidenten Ronald Reagan als Bezirksrichter nominiert worden. Ein Senatskomitee lehnte ihn allerdings ab, weil es ihn für zu rassistisch hielt. Der heutige Senator aus Alabama sollte noch am Mittwoch als Justizminister in der Regierung von US-Präsident Trump bestätigt werden.
1983 erklärt Ronald Reagan den Geburtstag von Martin Luther King Jr. zum nationalen Feiertag. Coretta Scott King links neben dem Präsidenten schaut zu.bild: White House Photo Office
Warren reagierte verblüfft auf ihr Redeverbot: Sie könne nicht glauben, dass Coretta Scott Kings Worte nicht im Senat diskutiert werden könnten.screenshot: youtube
Warren durfte bis zur Abstimmung über Sessions nicht mehr im Senat sprechen. Der republikanische Mehrheitsführer, Mitch McConnell, hatte beantragt, ihr das Wort zu entziehen. Warren habe Beweggründe und Verhalten von Sessions in zu scharfer Weise in Abrede gestellt und damit gegen eine Senatsregel verstossen. Mit 49 zu 43 Stimmen wurde der Antrag angenommen.
Warren las den Brief daher später in einem Live-Video auf Facebook vor, das bis zum Mittwochvormittag 3,4 Millionen mal angeschaut, über 265'000 Reaktionen einfuhr und gut 83'000 mal geteilt wurde.
(sda/dpa)
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