Sieben zum Tode verurteilte Häftlinge im US-Bundesstaat Arkansas müssen nicht mehr damit rechnen, in den nächsten Tagen hingerichtet zu werden. Der Oberste Gerichtshof von Arkansas setzte am Freitag (Ortszeit) die Hinrichtung von Bruce Ward aus, der wegen Mordes im Gefängnis sitzt.
Wenig später untersagte ein Bezirksgericht in sechs anderen Fällen vorläufig den Gebrauch des Medikaments Vecuronium, das Teil der Giftmischung für die Exekutionen ist. Geklagt hatte der Pharmahändler McKesson, der das Mittel an den Bundesstaat verkauft hatte.
Arkansas wollte von Ostermontag an binnen elf Tagen sieben Häftlinge hinrichten lassen. Der Grund dafür ist, dass Ende des Monats das Haltbarkeitsdatum für noch vorhandene Dosen des Medikaments Midazolam ausläuft, das Teil des Giftcocktails ist.
Die geplanten Hinrichtungen lösten Proteste aus. Auch Hollywood-Star Johnny Depp hat am Freitag in Little Rock im US-Gliedstaat Arkansas an den Protesten teilgenommen. Dabei wurde er von dem Ex-Häftling Damien Echols begleitet, wie unter anderem der Lokalsender THV11 berichtete. Auch Kirchenvertreter und Menschenrechtsorganisationen wenden sich gegen die Hinrichtungswelle.
Echols war mit zwei Freunden 1994 in Arkansas wegen Mordes an drei Jungen verurteilt worden und 2011 nach langjähriger Haft wegen entlastender Beweise wieder freigekommen. Mehrere Dokumentarfilme beleuchteten den Fall der sogenannten «West Memphis 3» um Echols und seine beiden Freunde.
Der 53-jährige Johnny Depp und andere Stars wie Musiker Eddie Vedder und Filmemacher Peter Jackson hatten sich für die Männer im Todestrakt eingesetzt. Zahlreiche Personen protestierten zudem mit Plakaten vor einem lokalen Regierungsgebäude.
(sda/dpa/meg)