Am Dienstag ist es so weit: Donald Trump wird in New York seine erste Rede vor der UNO-Generalversammlung halten. Beim jährlichen Treffen werden Diplomaten und Regierungsmitglieder von 193 Ländern zugegen sein.
Der US-Präsident scheute in der Vergangenheit nicht vor Kritik gegenüber der UNO zurück. Sie sei «nur ein Club für Menschen, um zusammenzukommen und eine gute Zeit miteinander zu verbringen», sagte Trump als bereits gewählter Präsident.
Trumps UN-Botschafterin Nikki Haley liess jedoch schon mal durchblicken, dass sich die Meinung des Präsidenten geändert haben könnte. Haley meinte am Freitag: «Die UNO hat sich verändert in den letzten paar Monaten. Es geht nicht mehr nur ums Reden. Es geht jetzt um Taten.»
Ambassador @NikkiHaley previews US priorities at the 72nd Regular Session of the @UN General Assembly. c: @POTUS @realDonaldTrump @VP #UNGA pic.twitter.com/yPSvEwXZBb
— Dan Scavino Jr. (@Scavino45) 15. September 2017
Wie Trumps Sicherheitsberater H. R. McMaster ankündete, dürfte der Präsident auf eine Reform innerhalb der UNO drängen. «Die Vereinten Nationen haben ein riesiges Potenzial, aber nur, wenn sie effizienter arbeiten», so McMaster.
Mit dabei, wenn der 71-Jährige seine Rede hält, werden auch Spitzendiplomaten Nordkoreas sein. Allgemein wird erwartet, dass Donald Trump Druck auf Nordkorea machen wird, das vergangenen Freitag erneut eine Rakete testete. Trump dürfte mehr internationale Unterstützung verlangen.
Nikki Haley meinte am Freitag: «Das ist keine Sache zwischen Nordkorea und den Vereinigten Staaten. Das ist eine Sache zwischen Nordkorea und der Welt.» UNO-Generalsekretär Antonio Guterres warnte derweil vor einem militärischen Konflikt.
«Die Lösung kann nur politischer Natur sein. Militärische Aktionen könnten Verwüstungen anrichten, die man Generationen später noch spüren würde», so Guterres.
Im Moment scheint ein Angriff der USA denn auch kein allzu realistisches Szenario. Trump sind die Hände gebunden. China wird ein militärisches Eingreifen der USA auf keinen Fall tolerieren. Das kann auch der US-Präsident nicht einfach ignorieren.
So herrscht vor der Generalversammlung Hochspannung. Gut möglich, dass es morgen Dienstag in New York weit weniger diplomatisch zu und her geht als sonst.
Militärisch muss sich Trump zwar zurückhalten, doch auf Twitter feuert der US-Präsident momentan aus allen Rohren. So bezeichnete er gestern Sonntag den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un als «Raketen-Mann». (cma)
I spoke with President Moon of South Korea last night. Asked him how Rocket Man is doing. Long gas lines forming in North Korea. Too bad!
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 17. September 2017
Stehen die mit ihren Fahrrädern in der Schlange vor der Tanke? Gibt es in NK genügend Autos, damit sich eine Schlange bilden kann?