International
USA

Lockerung der Banken-Regulierung: Trump unterzeichnet Dekret

President Donald Trump signs an executive order in the Oval Office of the White House in Washington, Friday, Feb. 3, 2017. Trump signed an executive order that will direct the Treasury secretary to re ...
Bild: Pablo Martinez Monsivais/AP/KEYSTONE

Trump unterzeichnet Dekret zur Lockerung der Banken-Regulierungen

03.02.2017, 19:4104.02.2017, 16:05
Mehr «International»

US-Präsident Donald Trump hat eine Lockerung der Vorschriften für den Finanzsektor angeordnet. Er unterzeichnete am Freitag in Washington ein Dekret, das auf die Revision eines Gesetzes aus dem Jahr 2010 zur Regulierung der Banken abzielt.

Das damalige Gesetz schrieb den Finanzinstituten unter anderem eine höhere Eigenkapitalquote vor, um ihre Überschuldung zu verhindern.

Der Geschäftsmann Trump hatte schon nach seinem Wahlsieg angekündigt, die Finanzmarkt-Regulierung aufzuweichen. Das hatte zu Begeisterungsstürmen an der Wall Street geführt – die Aktienkurse von Banken stiegen deutlich. Auch die UBS- und CS-Aktien gewannen an Wert.

Am Montag hatte Trump nach einem Treffen mit Vertretern kleinerer Firmen dann gesagt: «Die Regulierung hat sich in der Tat als schrecklich für Konzerne herausgestellt, aber für kleine Unternehmen war es noch schlimmer.» Der Unternehmergeist leide, der Zugang zu Krediten werde erschwert. «Dodd-Frank ist ein Desaster.»

Kernprojekt von Obama

Die Wall-Street-Reform war eines der Kernprojekte von Vorgänger Barack Obama nach dessen Amtsantritt 2009. Damals war die Erinnerung an die Finanzkrise noch frisch: Banker und Spekulanten hatten mit hochriskanten, verschachtelten Deals das Finanzsystem an den Rand des Kollapses geführt.

Nur das Einspringen des Steuerzahlers konnte am Ende das Schlimmste verhindern. Die Auswirkungen auf die gesamte Wirtschaft und die Menschen waren dennoch verheerend: Zahlreiche Unternehmen gingen pleite, verschuldete Hausbesitzer wurden aus ihren Immobilien gedrängt, die Arbeitslosigkeit in den USA stieg rasant.

Die Regierung Obama sah das Problem in der Zügellosigkeit der Finanzmärkte und brachte daraufhin den «Dodd-Frank Act» auf den Weg. So sollte die darin festgeschriebene «Volcker Rule» es den Banken verbieten, auf eigene Rechnung zu spekulieren.

Von Anfang an gab es aber Widerstand aus der republikanischen Partei und von der Finanzlobby. Auch Trumps Finanzminister Steven Mnuchin – ein ehemaliger Goldman-Sachs-Banker – gilt nicht als Freund der Regulierung. (sda/dpa/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
9 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
9
Nach Gaza-Video: Dieter Hallervorden verteidigt sich gegen Kritik
Dieter Hallervorden veröffentlichte ein Gedicht über den Krieg in Gaza und missbilligte Israels Politik. Dafür wurde er teils scharf kritisiert. Jetzt reagiert der deutsche Schauspieler darauf.

Der Schauspieler Dieter Hallervorden hat sein Video zum Krieg in Gaza gegen Kritik verteidigt. Darin spricht er im Zusammenhang mit Israels Politik auch von Apartheid und Völkermord. «Ich habe von meinem Recht auf Meinungsfreiheit Gebrauch gemacht, wohl wissend, dass ich damit nicht die Meinung aller äussere», sagte der 88-Jährige in der RBB-«Abendschau» am Mittwoch. «Ich glaube, dass die Situation im Gazastreifen nicht mit dem Völkerrecht vereinbar ist, dass die Situation nichts zu tun hat mit Menschlichkeit.»

Zur Story