Zwei Tage nach dem von US-Präsident Donald Trump angekündigten Ausstieg aus dem Pariser Klimaabkommen sind in den USA tausende Menschen auf die Strasse gegangen. In New York beteiligten sich am Samstag rund 3000 Menschen an einem «Marsch für die Wahrheit».
Die Demonstranten skandierten Parolen wie «Lügner!» und «Sperrt ihn ein!». Auch rund um das Washington Monument in der US-Hauptstadt Washington forderten rund 2000 Demonstranten eine unabhängige Untersuchung zu den Vorwürfen einer möglichen Zusammenarbeit zwischen Trumps Wahlkampfteam und Russland im Vorfeld der Präsidentschaftswahl.
Die Proteste richteten sich gleichzeitig gegen die Klimapolitik des US-Präsidenten. Demonstrationen waren auch in weiteren Städten in den USA geplant.
Der von Trump Anfang Mai überraschend entlassene Chef der US-Bundespolizei FBI, James Comey, sagt am kommenden Donnerstag öffentlich vor dem Geheimdienstausschuss des Senats aus.
Der Senat ermittelt zu der Frage, ob es illegale Absprachen zwischen Trumps Wahlkampfteam und der russischen Regierung gegeben hat. Zu diesem Thema ermittelt auch das FBI. Trump selbst hatte die Russland-Ermittlungen als Begründung für Comeys Rauswurf genannt.
Es gab aber auch Kundgebungen für den US-Präsidenten. Die America First Foundation lobte Trump dafür, dass er eine hohe Mauer zum Nachbarn Mexiko bauen will.
US-Präsident Donald Trump glaubt nach den Worten seiner UNO-Botschafterin Nikki Haley, dass sich ein Klimawandel vollzieht – auch wenn er ihn in der Vergangenheit als «Erfindung» abgetan hat und jetzt aus dem Pariser Klimaschutzabkommen aussteigt.
«Präsident Trump glaubt, dass sich das Klima ändert, und er glaubt, dass Schadstoffe Teil der Gleichung sind», sagte Haley (Bild) dem Sender CNN.
Trump hatte früher unter anderem erklärt, der Klimawandel sei ein «Scherz» und ein «Mythos». Seit seinem Amtsantritt im Januar vermied er dann aber eine klare Festlegung. Auch in seiner Rede am Donnerstag, in der er die Abkehr der USA aus dem Klimaabkommen bekanntgegeben hatte, ging er nicht darauf ein, ob er den Klimawandel für real hält oder nicht. Hohe Regierungsmitarbeiter wichen entsprechenden Journalistenfragen wiederholt aus.
Trump wisse, dass sich das Klima ändere und dass sich die USA verantwortlich verhalten müssten, «und das werden wir tun», sagte Haley nun. Zugleich verteidigte sie den Ausstiegsbeschluss: Das Abkommen habe die US-Firmen benachteiligt. Trump werde aber trotzdem «auf die Umwelt aufpassen», versicherte sie. «Dass die USA aus dem Club ausgetreten sind, bedeutet nicht, dass wir uns nicht um die Umwelt kümmern werden.»
(dsc/sda/afp)