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Iran lässt gestrandete US-Soldaten frei

Die US-Soldaten an einem unbekannten Ort im Iran.
Die US-Soldaten an einem unbekannten Ort im Iran.
Bild: EPA/IRGC OFFICIAL WEBSITE

Iran lässt gestrandete US-Soldaten frei

Zwei US-Marineboote mit zehn Soldaten an Bord sind wegen einer Motorpanne eines der Schiffe in iranische Gewässer geraten. Die Soldaten befinden sich auf einer iranischen Marinebasis. Die US-Regierung bemüht sich um eine rasche Lösung.
13.01.2016, 05:3713.01.2016, 12:12
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Der Iran hat zehn nach einem Vorfall in seinen Hoheitsgewässern festgehaltene US-Soldaten wieder freigelassen. Die Soldaten waren am Dienstag auf zwei Marinebooten bis zu zwei Kilometer weit unbefugt in die Hoheitsgewässer des Landes eingedrungen.

Daraufhin wurden Boote sowie Soldaten festgesetzt. Die Revolutionsgarden erklärten am Mittwoch, die Soldaten wieder freigelassen zu haben. Der Iran wertete den Vorfall nicht als Spionage, sondern ging von einem technischen Defekt des Navigationssystems als Ursache aus. Auch die Schiffe wurden wieder freigegeben.

Die zehn Soldaten, darunter eine Frau, wurden an einen sicheren Ort gebracht, wie der Marinekommandant der Revolutionsgarden, General Ali Fadawi, sagte. Die Aussenminister beider Länder, John Kerry und Mohammed Dschawad Sarif, seien nach dem Zwischenfall in ständigem Kontakt gewesen, sagte der General iranischen Medien weiter.

Ein US-Militärvertreter sagte, eines der beiden kleinen Patrouillenboote habe offenbar eine Motorpanne gehabt. Sie seien daraufhin von Schiffen der iranischen Revolutionsgarden auf eine Marinebasis auf der Insel Farsi gebracht worden.

Die winzige Insel Farsi liegt mitten im Persischen Golf auf halber Strecke zwischen dem Iran und Saudi-Arabien. Wegen der Insel reichen die iranischen Hoheitsgewässer bis weit in den Persischen Golf hinein, durch den eine der wichtigsten Schifffahrtsrouten der Welt verläuft.

Die Marinesoldaten waren in solchen Patrouillenbooten unterwegs.
Die Marinesoldaten waren in solchen Patrouillenbooten unterwegs.
Bild: US NAVY/REUTERS
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Ein US-Militärvertreter sagte, eines der beiden kleinen Patrouillenboote habe offenbar eine Motorpanne gehabt. Sie seien daraufhin von Schiffen der iranischen Revolutionsgarden auf eine Marinebasis auf der Insel Farsi gebracht worden.

Die winzige Insel liegt mitten im Persischen Golf auf halber Strecke zwischen dem Iran und Saudi-Arabien. Wegen der Insel reichen die iranischen Hoheitsgewässer bis weit in den Persischen Golf hinein, durch den eine der wichtigsten Schifffahrtsrouten der Welt verläuft.

Die Revolutionsgarden bestätigten, zwei US-Boote aufgegriffen und auf die Insel Farsi gebracht zu haben, nachdem sie in iranische Gewässer eingedrungen waren.

Weiterfahrt bei Tagesanbruch

Ein hoher US-Regierungsbeamter sagte, es gebe bisher «keinen Hinweis», dass der Iran einen feindlichen Akt begangen habe. Der stellvertretende Nationale Sicherheitsberater Ben Rhodes sagte, die US-Regierung hoffe, «die Frage bald zu lösen».

Allerdings dürften die US-Soldaten erst bei Tagesanbruch ihre Fahrt fortsetzen können – und damit während der Rede zur Lage der Nation von US-Präsident Barack Obama in der Hand der Iraner bleiben. Psaki sagte, Obama habe nicht die Absicht, den Fall in der Rede anzusprechen – seiner letzten vor dem Ende seiner Amtszeit.

Es wurde aber erwartet, dass Obama darin auch das Atomabkommen mit dem Iran anspricht, das nach jahrelangen Verhandlungen im Juli geschlossen worden war. In dem Abkommen, das in wenigen Tagen in Kraft treten dürfte, sagt der Iran zu, im Gegenzug für die Aufhebung internationaler Sanktionen sein Atomprogramm drastisch einzuschränken. (dwi/sda/afp)

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8 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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YesImAMillenial
13.01.2016 08:46registriert Juli 2014
klingt irgendwie eher nach einer Seenotrettung als nach "Festhalten" aber ok...
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osaliven
13.01.2016 09:53registriert Oktober 2014
Als wenn man den Artikel liest, finde ich klingt das Wort festhalten stark übertrieben. Für mich ist das mehr so, wir haben die gefunden, gerettet, flicken das Boot und dann lassen wir sie weiter fahren.

Persönlich würde ich ja auch gerne wissen wie wohl die Amerikaner reagiert hätten, wenn der Iran, amerikanisches Hoheitsgebiet verletzt hätte.
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Gott
13.01.2016 07:43registriert Juni 2014
Zum Glück ist Obama noch Präsident, jeder andere hätte wohl grad mit Krieg gedroht.
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