Ein bewaffneter Mann hat am Freitag auf dem internationalen Flughafen von Fort Lauderdale im US-Bundesstaat Florida das Feuer eröffnet und mindestens fünf Menschen getötet. Dies teilte der Sheriff des Landkreises Broward am Freitag mit.
Die Zahl der Verletzten bezifferte er auf acht. Sie würden in Spitälern behandelt. Nach Angaben der Bürgermeisterin Barbara Sharief wurde der Schütze festgenommen. Sein Motiv sei noch unklar, sagte sie. Offenbar habe er allein gehandelt. Ermittlungen seien im Gange.
Der Senator von Florida, Bill Nelson, sagte dem Fernsehsender CNN, der Mann habe einen Armeeausweis gehabt. Es sei aber nicht klar, ob er noch in den Streitkräften aktiv war.
Augenzeugen sagten US-Medien, der zwischen 20 und 30 Jahre alte mutmassliche Täter in einem «Star Wars»-T-Shirt habe bei der Gepäckausgabe im Terminal 2 das Feuer eröffnet. «Er hat geschwiegen», erklärte ein Mann dem Sender MNSBC. «Er war die ganze Zeit still. Er hat nichts gerufen». Ein anderer Zeuge sagte, der Täter sei von der Polizei angeschossen werden, als er nachladen wollte.
There are unconfirmed reports of additional shots fired at Fort Lauderdale airport https://t.co/8gW4KmvQiA pic.twitter.com/lZswRlxDVc
— BBC Breaking News (@BBCBreaking) 6. Januar 2017
Zeugen beschrieben, wie Reisende flüchteten. Auf Videos war zu sehen, wie Hunderte Menschen aus dem Flughafengebäude auf das Rollfeld geleitet wurden. Auch Passagiere aus gelandeten Flugzeugen wurden nicht ins Gebäude gelassen, sondern aus den Fluggastbrücken über Treppen ins Freie gebracht.
Nach Angaben der Flughafenverwaltung spielte sich das Geschehen im Bereich der Gepäckabholung ab. Zahlreiche Rettungsfahrzeuge waren zum Flughafen unterwegs, wo die Polizeipräsenz verstärkt wurde. Der Flughafenbetrieb wurde vorübergehend unterbrochen. Später wurde die südliche der beiden Landebahnen wieder für den Flugverkehr freigegeben.
Der Flughafen wird jährlich von rund 25 Millionen Passagieren genutzt. Er ist Zwischenstopp für viele Touristen, die eine Kreuzfahrt oder einen Urlaub in der Karibik gebucht haben.
All seems calm now but the police aren't letting anyone out of the airport - at least not the area where I am.
— Ari Fleischer (@AriFleischer) 6. Januar 2017
Der Pressesprecher des früheren US-Präsidenten George W. Bush, Ari Fleischer, befand sich zum Zeitpunkt der Tat zufällig am Flughafen. «Es fallen Schüsse, alle rennen», schrieb Fleischer im Kurzbotschaftendienst Twitter.
«Es sind Schüsse gefallen. Alle rennen weg», schrieb er. «Alles ist jetzt wieder ruhig, aber die Polizei lässt niemanden aus dem Flughafen raus, zumindest nicht dort, wo ich gerade bin», schrieb Fleischer weiter.
Floridas republikanischer Gouverneur Rick Scott machte sich auf den Weg zum Tatort. Der künftige US-Präsident Donald Trump schrieb auf Twitter, er habe soeben mit Scott gesprochen und verfolge die «schreckliche Lage in Florida». (sda/afp/reu)