Ein fehlgeleiteter US-Luftangriff in Südafghanistan hat anstatt islamischer Talibankämpfer eine Gruppe afghanischer Sicherheitskräfte getötet. Das bestätigte am Freitagabend (Ortszeit) der Sprecher der US-Streitkräfte in Afghanistan, Bill Salvin.
«Bisher wissen wir von neun Opfern, aber die Zahl könnte noch steigen», sagte er.
Laut einer Pressemitteilung der US-Streitkräfte in Afghanistan hatte die Luftwaffe am späten Nachmittag eine Operation afghanischer Sicherheitskräfte im Gereschk-Bezirk der schwer umkämpften Provinz Helmand unterstützt. Es werde eine Untersuchung eingeleitet.
Die Zahl der US-Luftschläge in Afghanistan sind in diesem Jahr rasant gewachsen. Am Dienstag veröffentlichte Zahlen zur Jahresmitte übertrafen bereits die aus dem ganzen vergangenen Jahr. Demnach hatten Piloten bis zum 30. Juni 1634 Raketen oder Bomben abgeworfen. In ganz 2016 waren es 1337.
Angesichts der Landgewinne der Taliban und der Erschöpfung der afghanischen Bodentruppen sehen Militärs Luftangriffe oft als letztes Mittel, die Taliban zurückzutreiben. Gleichzeitig häufen sich die zivilen Opfer.
Die NATO hat Luftangriffe mit Ende ihrer Kampfmission 2014 aufgegeben. (sda/dpa)