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US-Bundesstaat Arkansas tötet weiteren Häftling

Anti-death penalty supporter Randy Gardner, right, embraces Abraham Bonowitz, left, after they read on his phone the 11:45 p.m., decision to halt the execution in their taped off "protest corral& ...
Die verzweifelten Gegner der Todesstrafe fühlen sich machtlos, als sie die Nachricht der Hinrichtungen auf dem Smartphone erhalten..Bild: AP/The Arkansas Democrat-Gazette

Serien-Exekution: Arkansas richtet zwei Häftlinge an einem Tag hin

25.04.2017, 04:2425.04.2017, 08:05
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Der US-Bundesstaat Arkansas hat am Montag zwei Häftlinge hingerichtet. Es ist das erste Mal seit 17 Jahren, dass in den USA zwei Todeskandidaten an einem Tag hingerichtet werden.

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Der Todesstrafe nicht entkommen: Marcel Williams.Bild: AP/Arkansas Department of Correctio

Die beiden wegen Vergewaltigung und Mordes zum Tode verurteilten Männer Jack Jones und Marcel Williams seien durch Injektion einer Giftspritze getötet worden, teilte Generalstaatsanwältin Leslie Rutledge mit. Zuvor hatte das Oberste Gericht ein Gesuch auf Aufschub abgelehnt hatte.

Jack Jones war wegen der Vergewaltigung und Ermordung einer 34-jährigen Frau im Jahr 1995 zum Tode verurteilt worden. Jones habe seine «rechtmässige Strafe» erhalten, teilte Arkansas' Generalstaatsanwältin Leslie Rutledge mit. Die Familie seines Opfers habe schon zu lange auf Gerechtigkeit gewartet, und sie «bete darum, dass sie heute ihren Frieden finden wird».

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Ebenfalls hingerichtet: Häftling Jack Jones.Bild: AP/Arkansas Department of Correctio

Der republikanische Gouverneur von Arkansas, Asa Hutchinson, wollte ursprünglich bis Ende April acht Häftlinge hinrichten lassen, weil das Haltbarkeitsdatum des bei Giftinjektionen verwendeten Mittels Midazolam abläuft. Hutchinson hatte deshalb per Dekret die grösste Hinrichtungswelle in den USA seit 40 Jahren angeordnet.

Vier der geplanten Exekutionen wurden aber inzwischen von Gerichten gestoppt. Ein erster Häftling war vergangene Woche per Giftspritze getötet worden, die letzte Hinrichtung ist für den 27. April geplant.

Weltweite Kritik

Das Vorhaben von Arkansas' Behörden sorgte weltweit für Kritik und Proteste. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International forderte den US-Bundesstaat auf, die «Fliessband»-Hinrichtungen zu stoppen. Bei den Fällen der Todeskandidaten gebe es zahlreiche rechtliche Bedenken. Auch die EU protestierte gegen die geplanten Exekutionen.

In den USA werden die tödlichen Substanzen für die Giftspritzen knapp, weil sich viele europäische Pharmafirmen weigern, den US-Behörden Nachschub zu liefern. Midazolam steht bereits seit langem in der Kritik, weil es offenbar nicht stark genug ist, um Schmerzen der Todeskandidaten zu vermeiden. (sda/afp)

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16 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Bits_and_More
25.04.2017 08:16registriert Oktober 2016
"«bete darum, dass sie heute ihren Frieden finden wird»."

Wer seinen Frieden über den Tod eines anderen Menschen sucht, wird ihn nicht finden.
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Fabio74
25.04.2017 06:29registriert März 2016
Sowohl Staatsanwältin als Gouverneur wären die nächsten im Auge-um-Auge-Gefasel der sauberen Christen. Widerlich sowas
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Gähn on the rocks änd röll
25.04.2017 06:40registriert Februar 2016
niemand erreicht so den inneren (und äusseren) frieden.

hinterwäldler.
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