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US-Politiker macht bizarres Selfie-Video in Gaskammer – und entschuldigt sich

FILE - In this Dec. 10, 2016, file photo, Republican candidate Clay Higgins, with his wife, Becca, addresses supporters after his victory in Louisiana's 3rd congressional district run-off electio ...
Der republikanische Kongressabgeordnete Clay Higgins muss sich für sein irritierendes Video aus Auschwitz entschuldigen. (Archivbild)Bild: AP/The Daily Advertiser

US-Politiker macht bizarres Selfie-Video in Gaskammer – und muss sich entschuldigen 

06.07.2017, 07:3006.07.2017, 07:55
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Der US-Kongressabgeordnete Clay Higgins sieht sich nach der Veröffentlichung eines Videos aus dem Inneren einer früheren Gaskammer des NS-Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau scharfer Kritik ausgesetzt. Higgins entschuldigte sich am Mittwoch.

Das fünfminütige Video war am Samstag auf seinem offiziellen YouTube-Kanal hochgeladen worden. Inzwischen wurde es gelöscht.

In den Aufnahmen beschreibt der republikanische Abgeordnete aus Louisiana vor den Brennöfen die Gräueltaten der Nazis und leitet daraus Forderungen für die US-Sicherheitspolitik ab. Die Welt sei heute viel kleiner geworden als während des Zweiten Weltkrieges. Die USA seien heute viel zugänglicher für Terror wie diesen.

«USA vor dem Übel der Welt beschützen»

«Es ist schwer, von den Gaskammern und Öfen wegzugehen, ohne ein sehr ernsthaftes Gefühl der Entschlossenheit, eine unerschütterliche Entschlossenheit, verdammt nochmal sicherzustellen, dass die USA vor dem Übel der Welt geschützt sind», fügte er an.

Clay Higgins' Video aus der Gaskammer.Video: YouTube/NOLA.com

Das Staatliche Museum Auschwitz-Birkenau verurteilte den Netzauftritt des Politikers als pietätlos. «Jeder hat das Recht, das Gesehene zu reflektieren», hiess es in einer Stellungnahme des Museums auf Twitter. «Dennoch sollte im Inneren einer früheren Gaskammer andächtige Stille herrschen. Der Ort ist keine Bühne.»

Auch der Vorsitzende des «Anne Frank Center for Mutual Respect», Steven Goldstein, reagierte entrüstet auf das Video. Er betonte, dass es sich bei Auschwitz nicht um ein «Fernsehstudio» handle. Das ehemalige KZ sei ein Ort der Stille und «kein Ort, um Videos zu drehen und Erklärungen abzugeben», sagte der polnische Ober-Rabbiner Michael Schudrich.

Das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau war zwischen 1942 und 1945 im damals besetzten Polen das grösste NS-Vernichtungslager. Mehr als eine Million Menschen wurde im Zweiten Weltkrieg dort ermordet, die meisten waren Juden. (cma/sda/dpa/afp)

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