Der in den Vorwahlen der US-Republikaner unterlegene Senator Ted Cruz hat beim Parteitag in Cleveland dem Präsidentschaftskandidaten Donald Trump demonstrativ die Unterstützung verweigert. Er forderte die Republikaner auf, bei den US-Wahlen ihrem Gewissen zu folgen.
In seiner Rede am Mittwochabend (Ortszeit) sagte Senator Cruz den Delegierten, sie sollten für den Kandidaten stimmen, dem sie vertrauten, dass er ihre Freiheiten verteidigen und die Verfassung respektieren werde. Cruz wurde zum Ende seiner Rede von vielen Delegierten heftig ausgebuht.
.@TedCruz: "If you love our country and love your children...stand and speak and vote your conscience." #RNCinCLEhttps://t.co/uwILtICoI4
— CSPAN (@cspan) 21. Juli 2016
Die Spannungen wurden noch dadurch verschärft, dass Trump ausgerechnet gegen Ende der Cruz-Rede den Saal betrat und seine Anhänger begrüsste. Der ultrakonservative Senator und der Immobilienmilliardär hatten sich einen erbitterten und mit persönlichen Beleidigungen gespickten Wahlkampf geliefert, in dessen Verlauf sich Trump auch über Cruz' Ehefrau lustig machte.
Ted Cruz loudly booed off stage at RNC, crowd shouts "Endorse Trump." #RNCinCLEhttps://t.co/uwrFcpGxn9
— FOX & Friends (@foxandfriends) 21. Juli 2016
Cruz wird als möglicher Präsidentschaftskandidat für 2020 gehandelt, sollte Trump gegen die Demokratin Hillary Clinton unterliegen. Sein Auftritt beim Parteitag warf ein Schlaglicht darauf, wie stark die Kandidatur Trumps die Republikaner nach wie vor spaltet.
Unglaubliches Foto. Die Trumps lauschen der Rache-Rede von Ted Cruz. #gopconvention via @politico pic.twitter.com/XXAXcRIFrj
— Veit Medick (@vmedick) 21. Juli 2016
Bei Protesten am dritten Tag des Parteikonvents der US-Republikaner in Cleveland hat die Polizei am Mittwochabend (Ortszeit) nach dem Verbrennen einer US-Flagge 17 Demonstranten festgenommen. Der dritte Tag stand unter dem Motto «Amerika zuerst».
Die Lage vor der Parteitagshalle war eskaliert, als eine Demonstrantin der «Revolutionary Communist Party» nicht nur eine US-Fahne in Brand setzte, sondern die Flammen auf andere Protestierende übergriffen, erklärte die Polizei.
Die Demonstranten seien nicht zurückgewichen, einige von ihnen wurden daraufhin in Handschellen abgeführt. Zwei Beamte seien leicht verletzt worden, sagte ein Sprecher.
Vor Beginn des viertägigen Parteitags waren massive Proteste befürchtet worden, bisher blieb die Situation in der Stadt auch durch massive Polizeipräsenz mit mehreren Tausend Beamten und grossflächige Absperrungen friedlich. Vor dem Zwischenfall am Mittwoch hatte es bisher nur fünf Festnahmen gegeben. (cma/sda/dpa)