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Tödliche Schüsse auf 32-jährigen Schwarzen: Jury spricht US-Polizisten frei

epa06032364 Valerie Castile, mother of Philando Castile, makes a statement after St. Anthony police officer Jeronimo Yanez was found not guilty on all counts in the fatal shooting of Philando Castile  ...
Die Mutter des Opfers nach dem Freispruch des Polizisten.Bild: CRAIG LASSIG/EPA/KEYSTONE

Tödliche Schüsse auf 32-jährigen Schwarzen: Jury spricht US-Polizisten frei

17.06.2017, 06:4917.06.2017, 11:18
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Knapp ein Jahr nach den tödlichen Schüssen auf einen Schwarzen im US-Bundesstaat Minnesota ist der angeklagte Polizist freigesprochen worden. Die Jury befand den 29-jährigen Beamten Jeronimo Yanez am Freitag in allen Anklagepunkten für nicht schuldig.

Der Polizist stand wegen fahrlässiger Tötung vor Gericht. Er hatte im vergangenen Juli in Falcon Heights den 32-jährigen Autofahrer Philando Castile erschossen.

Supporters of Philando Castile held a portrait of Castile as they marched along University Avenue in St. Paul, Minn., leaving a vigil at the state Capitol on Friday, June 16, 2017. The vigil was held  ...
Ein Protestmarsch für Philando Castile.Bild: AP/Star Tribune

Zudem wurde Yanez vorgeworfen, bei dem Einsatz die Sicherheit der Freundin des Opfers und deren Tochter gefährdet zu haben. Beide waren mit Castile im Auto, als dieser erschossen wurde. Castiles Lebensgefährtin Diamond Reynolds hatte ihren sterbenden Freund gefilmt, die Aufnahme wurde live im Internet übertragen. Der Fall sorgte landesweit für Entsetzen.

Castiles Familie reagierte empört auf das Urteil. «Ich bin wahnsinnig wütend», sagte seine Mutter Valerie. Das Justizsystem benachteilige schwarze US-Bürger.

Nach Aussage von Reynolds war das Auto wegen eines kaputten Rücklichts angehalten worden. Castile habe dem Polizisten gesagt, dass er legal eine Waffe dabei habe. Als er seinen Waffenschein und die Fahrzeugpapiere herausholen wollte, habe der Polizist auf ihn geschossen. Die vierjährige Tochter von Reynolds sass während des Vorfalls auf dem Rücksitz.

Fälle von Polizeigewalt gegen Schwarze haben in den vergangenen Jahren in den USA wiederholt für Empörung und Aufruhr vor allem in der afroamerikanischen Bevölkerung gesorgt. (viw/sda/afp)

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20 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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redeye70
17.06.2017 08:36registriert Mai 2016
Diese Ungerechtigkeit ist himmelschreiend! Ein schwarzes Leben ist dort wirklich nichts wert. America is f***** up!
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Vachereine
17.06.2017 11:06registriert Juni 2017
Eine schlechtere Polizeiausbildung produziert mehr Todesfälle (bei Zivilisten und Polizisten). Es wird so schwieriger geeignete Polizisten zu rekrutieren. Die Gerichte schützen die Polizisten vermehrt, damit sie nicht weniger werden. Weil es schwieriger ist, Polizisten zu rekrutieren, werden die Anforderungen an Polizisten gesenkt. Dadurch wird die Ausbildung allmählich schlechter. Und dieser Teufelskreis beginnt von vorn.
Die Polizisten müssten strenger selektioniert, besser ausgebildet, höher entlöhnt und in Fällen wie diesem härter bestraft werden.
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Lai Nair
17.06.2017 11:49registriert Dezember 2016
Einmal mehr zeigt sich, dass in gew. Bundesstaaten die dunkelhäutigen Menschen zum Freiwild gehören und einfach mal abgeknallt werden dürfen, ohne dass eine Strafe zu befürchten ist. Ja, ja das ist das Land der unbegrenzten Möglichkeiten, welche doch sooo geliebt wird. Einfach nur noch ecklig!!!
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Zeigt Mike Johnson jetzt endlich Eier?
Der Speaker des Abgeordnetenhauses riskiert seinen Job, wenn er am Samstag tatsächlich das Hilfspaket für die Ukraine zur Abstimmung bringt.

Der Präsident will es, der Senat will es, und auch eine Mehrheit der Abgeordneten will es, das Hilfspaket für die Ukraine. Bisher jedoch sind die so dringend benötigten Gelder blockiert. Der Grund für diese absurde Situation liegt im amerikanischen Politsystem. Der Führer der Mehrheit in der jeweiligen Kammer kann darüber entscheiden, ob ein Gesetz zur Abstimmung gelangt oder nicht. Das hat weitreichende Konsequenzen.

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