Nordkoreanische Hacker sollen hochbrisante Militärdaten geklaut haben. Darunter offenbar auch Angriffspläne für einen «Enthauptungschlag».
Der «Operational Plan 5015» hat es in sich: Durch einen gezielten gemeinsamen Angriff von Südkorea und den USA soll im Ernstfall die gesamte Führungsriege um Diktator Kim Jong-un eliminiert werden. Zu dumm, dass die Pläne nun in den Händen Nordkoreas sein sollen, wie lokale südkoreanische Medien berichten.
Der südkoreanische Parlamentarier Rhee Cheol-hee sagte unter Berufung auf namentlich nicht genannte Militärs, Computerhacker aus Nordkorea hätten das Material bereits im September 2016 geklaut. Die Nordkoreaner konnten demnach 235 Gigabyte Daten erbeuten, eine riesen Fundgrube für Kim. In den Datensätzen sollen auch sensible Informationen zu Notfallplänen, Militärbasen und Kraftwerken Südkoreas vorhanden sein. Nordkorea wies die Vorwürfe umgehend zurück. Südkorea hatte im Mai mitgeteilt, dass Hacker in das Intranet des Militärs eingedrungen seien.
Ist das die Antwort von Trump auf die Hacker-Enthüllung? Zwei US-Bomber haben am späten Dienstag die koreanische Halbinsel überflogen. Kurz davor hatte US-Präsident Donald Trump mit Spitzenmilitärs die «Optionen» im Konflikt beraten. Das US-Militär bezeichnete den Flug der beiden Überschall-Militärflugzeuge als «Flugübung» in der Nähe des Japanischen Meeres. Diese sei gemeinsam mit zwei F-15-Kampfflugzeugen der japanischen und südkoreanischen Luftstreitkräfte durchgeführt worden.
Praktisch zur selben Zeit sprach US-Präsident Donald Trump mit seinen Beratern über die Optionen seines Landes im Nordkorea-Konflikt. Trump sei von Verteidigungsminister James Mattis und Generalstabschef Joseph Dunford sowie weiteren Mitgliedern seines nationalen Sicherheitsteams über die Möglichkeiten unterrichtet worden, teilte das US-Präsidialamt mit.
Trump hatte in den vergangenen Tagen mehrmals klar gemacht, dass er nichts von einer diplomatischen Lösung des Konflikts um das nordkoreanische Atom- und Raketenprogramm hält.
(amü)