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Donald Trump holt Goldmann-Sachs Manager

Trump holt dritten Goldman-Sachs-Manager an Bord – folgt bald ein Exxon-Mann?

10.12.2016, 06:5610.12.2016, 15:43
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Der designierte US-Präsident Donald Trump holt weitere Manager der Investmentbank Goldman Sachs als Berater an seine Seite. Nach übereinstimmenden Medienberichten vom Freitag will er Gary Cohn zu seinem wichtigsten Wirtschaftsberater machen.

In this Nov. 29, 2016 photo, Goldman Sachs COO Gary Cohn talks on his phone as he waits for the start of a meeting with President-elect Donald Trump at Trump Tower in New York. Trump is expected to pi ...
Gary Cohn im Trump-Tower.Bild: Evan Vucci/AP/KEYSTONE

Der 56-jährige Banker würde an der Spitze des nationalen Wirtschaftsrates die gesamte Wirtschaftspolitik koordinieren. Anders als Kabinettsmitglieder müsste er nicht vom Senat bestätigt werden. Mit Cohn würde Trump bereits die dritte Position mit einem Goldman-Sachs-Banker besetzen.

Der designierte Finanzminister Steve Mnuchin arbeitete für das Unternehmen, ebenso Trumps Chefstratege im Weissen Haus, Stephen Bannon. Während des Wahlkampfs hatte Trump noch über einen längeren Zeitraum immer wieder gesagt, seine demokratische Konkurrentin Hillary Clinton werde von Goldman Sachs «total kontrolliert».

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Trump gewinnt die Wahl zum Präsidenten: Seine Gegner rannten bei ihm gegen eine Wand. Bild: Ben Garrison für GRRRGRAPHICS.com
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Darüber hinaus benannte Trump den australisch-US-amerikanischen Manager Andrew Liveris zum Chef eines Ausschusses, der für US-Produktionen werben soll. Die Gruppe habe den Auftrag, Wege zu finden, Industrie in die USA zurückzubringen, sagte Trump.

Exxon-Chef als Aussenminister?

Nach Angaben aus seinem Team favorisiert Trump den Chef des Ölriesen Exxon, Rex Tillerson, für den Posten des Aussenministers. Ein Mitarbeiter des Trump-Teams sagte, der designierte Präsident habe Tillerson am Dienstag getroffen und werde am Wochenende voraussichtlich nochmals mit ihm sprechen.

ExxonMobil CEO and chairman Rex W. Tillerson gives a speech at the annual Abu Dhabi International Petroleum Exhibition & Conference in Abu Dhabi, United Arab Emirates, on Monday, Nov. 7, 2016. Tho ...
Rex Tillerson.Bild: Jon Gambrell/AP/KEYSTONE

New Yorks Ex-Bürgermeister Rudy Giuliani hat sich am Freitag aus dem Rennen um die Kabinettsposten zurückgezogen. Neben ihm waren als erste der gescheiterte republikanische US-Präsidentschaftsbewerber von 2012, Mitt Romney, Ex-CIA-Chef David Petraeus und der Senator von Tennessee, Bob Corker, im Gespräch für den Posten des Chefdiplomaten.

FILE PHOTO: Former New York Mayor Rudy Giuliani delivers remarks before Donald Trump rallies with supporters in Council Bluffs, Iowa, U.S. September 28, 2016. REUTERS/Jonathan Ernst/File Photo
Rudy Giuliani will nicht.Bild: JONATHAN ERNST/REUTERS

In den vergangenen Tagen hat Trump seine Suche ausgeweitet. Neben Tillerson wurde auch der frühere Ford-Chef Alan Mulally als Kandidat gehandelt. In Trumps Team wurden auch der frühere US-Botschafter bei den Vereinten Nationen, John Bolton, und der Marine-Admiral im Ruhestand, James Stavridis, genannt.

Posten gegen Spenden?

Gute Chancen auf Posten in der Regierung haben offenbar diejenigen, die den Wahlkampf Trumps grosszügig gesponsert hatten. Die «Washington Post» berichtete, mit der Wahl von Andrew Puzder zum Arbeitsminister habe Trump nun bereits sechs seiner grossen Spender für seine Regierung ausgewählt.

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Bei einer Pressekonferenz beschwerte sich Donald Trump darüber, dass Medien Berichte über ihn mit unvorteilhaften Bildern von ihm veröffentlichen. Das hat die Photoshop-affine Internetgemeinde mitbekommen ...
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Zusammen mit ihren Familien hätten Trumps Kandidaten 11.6 Millionen Dollar gegeben, um dessen Präsidentschaft, seine Lobbygruppen und das Republikanische Nationalkomitee zu unterstützen. Das gehe aus einer Analyse der bundesstaatlichen Wahlkampfakten hervor.

Mit einer weiteren Forderung löste Trump bei den Demokraten erneut heftige Kritik aus. Sein Team verlangte vom Energieministerium, die Namen aller Mitarbeiter herauszugeben, die am Thema Klimawandel gearbeitet haben. Die «Washington Post» zeigte ein Memo des Teams mit 74 Fragen: Sie zielen auf die Amtszeit Barack Obamas, für den Klimaschutz ein Herzensanliegen war. Insbesondere solle die Teilnahme an UNO-Klimakonferenzen beantwortet werden, aber auch die Mitarbeit an der Bewertung wirtschaftlicher Konsequenzen des Klimawandels.

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«Ich würde liebend gerne derjenige sein, der Frieden zwischen Israel und Palästinensern schafft, das wäre so eine grosse Errungenschaft.»
quelle: epa/epa pool / peter foley
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Komplett unverschlüsselt

Der demokratische Abgeordnete Bill Foster (Illinois) erklärte, diese verstörenden Methoden erinnerten ihn an finstere Zeiten des Kalten Krieges. Indirekt verglich er das Ansinnen von Trumps Team mit den Methoden in der Ära des Senators Joseph McCarthy, der Jagd echter oder vermeintlicher Kommunisten in den USA Anfang der 50er Jahre.

Sorgen über Datensicherheit scheint sich Trump nicht zu machen. Nach einem Bericht von «Politico» kommuniziert er nach wie vor komplett unverschlüsselt und ungesichert auch mit Staatsoberhäuptern und fremden Regierungen. Er nutze für seine Gespräche bisher keinerlei Infrastruktur, die dafür von der Regierung vorgesehen ist. (sda/dpa/reu)

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40 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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zombie woof
10.12.2016 08:58registriert März 2015
Wahrscheinlich merkt es das Amerikanische Volch immer noch nicht, wie es grad ganz heftig verarscht wird. Anstelle seines Wahlkampf Slogans " Make America great again" hätte er auch Fuck you America nehmen können, denn genau das macht er jetzt. Er wird seine Taschen wie die einiger Auserwählten prall füllen!
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malu 64
10.12.2016 08:23registriert September 2014
Sind diese nominierten, ehemaligen Banker nicht ein Teil der gehassten Elite? Skrupellose
Manager, welche einen Teil der Amerikaner
nach dem Börsencrash, enteignen liessen?
Sollen sie ihre Gier nun mit dem Staat vorsetzen? Ist es nicht gefährlich, dass der politische Wissens Vorsprung, genutzt wird,
um Insiderhandel zu betreiben? Was sonst bringt ex Banker dazu für 100 000.- Dollar im
Jahr, zu arbeiten?
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Butzdi
10.12.2016 07:28registriert April 2016
Trump treibt 'pay to play' - was er Clinton im Wahlkampf so extrem unterstelle- ad absurdum. Nicht nur scharfe Beobachter erkennen die Taktik:
1. streue Zweifel betreffend der Objektivität deiner Kritiker (Medien und jeder der was gegen Trump sagt)
2. Attackiere Personen um dich nicht mit Fakten auseinandersetzen zu müssen
3. wenn du was verbrochen hast oder es vorhast, dann beschuldige deinen Kontrahenten und lenke von dir ab.

So arbeiten Despoten und Geheimdienste... die arbeiten aber nie im Interesse des kleinen Mannes.
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