Trotz einzelner Verstösse gegen die Waffenruhe ist die Lage in der Ostukraine nach Einschätzung der OSZE-Beobachter weitgehend stabil. Doch der Ukraine stehen heisse Wahlkampfwochen bevor – auch in den Separatistengebieten.
Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) habe zuletzt nur im Gebiet Donezk Beschuss verzeichnet. Im Gebiet Lugansk sei es ruhig geblieben, teilten die Beobachter am Wochenende mit.
Bei Angriffen durch Regierungstruppen wurde nach Darstellung der prorussischen Separatisten dennoch ein Zivilist getötet; zwei Kinder seien verletzt. Der Militärführung in Kiew berichtete am Sonntag von fünf verletzten Soldaten.
Präsident Petro Poroschenko sagte in Kiew der Agentur Interfax zufolge, es sei die erste Woche vergangen, in der an der Front nicht mehr geschossen worden sei. Diese Woche gebe die feste Hoffnung, Frieden und einen effizienten Staat zu schaffen, betonte er.
Seit Beginn der Waffenruhe am 1. September hatten jedoch beide Konfliktparteien immer wieder auch von sporadischem Beschuss und vereinzelten Toten im Kriegsgebiet gesprochen.
Über den Abzug von Geschützen mit einem Kaliber unter 100 Millimetern von der Front könne möglicherweise am kommenden Dienstag (8. September) eine Vereinbarung unterzeichnet werden, sagte Separatistenführer Alexander Sachartschenko Berichten zufolge.
Während die OSZE von einer stabilen Waffenruhe spricht, hat die Medien-Abteilung des Neonazi-Battalions «Regiment Asow» waffenstarrende Video-Aufnahmen veröffentlicht. Darin sind diverse Panzer – unter anderem vom Typ T-64 – dabei zu sehen, wie sie zu einer Übung ausrücken.
Das «Regiment Asow» rekrutiert sich aus Freiwilligen und wurde im Herbst vergangenen Jahres in die ukrainische Nationalgarde eingegliedert. Es kämpft vor allem rund um die Hafenstadt Mariupol gegen die prorussischen Separatisten und spielt offen mit nationalsozialistischer Symbolik, verwendet etwa die Wolfsangel als Erkennungszeichen.
(sda/dpa)