Mehrere hundert Krim-Tataren sowie Vertreter einer rechtsextremen Bewegung haben am Sonntag die Zufahrt für Lieferwagen auf die von Russland annektierte Halbinsel Krim gesperrt.
Mit Betonblocks stoppten die Demonstranten an drei Übergängen alle Lieferungen aus der Ukraine auf die Krim, wie AFP-Journalisten vor Ort berichteten. Mit ihrer Aktion wollten die Aktivisten auch gegen Menschenrechtsverletzungen auf der Krim protestieren, die sich laut der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) seit der Annexion durch Russland häufen.
Der prorussische Vize-Ministerpräsident auf der Krim, Ruslan Balbek, bestätigte in russischen Nachrichtenagenturen die Blockade. Zugleich versicherte aber, dies sei nicht von Bedeutung, denn fast alle Nahrungsmittel-Lieferungen für die Krim kämen aus Russland.
Russland hatte im Zuge des Ukraine-Konflikts im März 2014 die zuvor ukrainische Schwarzmeer-Halbinsel Krim annektiert, nachdem dort ein Referendum dazu stattgefunden hatte. Kiew und westliche Staaten bewerteten dies als völkerrechtswidrig, auch die EU verhängte harte Sanktionen gegen Moskau.
Die Ukraine, die die Annexion nicht anerkennt, hatte ihrerseits im September 2014 eine «frei Wirtschaftszone» auf der Krim ausgerufen, damit ukrainische Unternehmen bei Exporten keine Steuern zahlen müssen und somit dort besser mit russischen Firmen konkurrieren können. (sda/afp)