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Als Alexander Hofmann zwölf Jahre alt war, verboten ihm die Eltern eines Tages unverhofft, im Freien zu spielen. Dabei war es draussen frühlingshaft warm. Grund des Verbots war die Katastrophe von Tschernobyl. Am 26. April 1986 explodierte der Reaktor 4 des 140 Kilometer nördlich von Kiew gelegenen Atomkraftwerks. Eine radioaktive Wolke zog über Europa und sorgte zeitweise für Panik.
Über die genaue Anzahl der Opfer dieser Katastrophe herrscht bis heute grosse Unklarheit. Offizielle Stellen sprechen von 125 Toten. Das scheint indes lächerlich: 325’000 Menschen mussten umgesiedelt werden, ein Gebiet von 4300 Quadratkilometern zur Sperrzone erklärt werden.
Die Schätzung der Zahl von Opfer radioaktiver Strahlung reicht von 10'000 bis 1,7 Millionen. Gemäss der Weltgesundheitsorganisation sind 125’000 Liquidatoren, Aufräumarbeiter, schwer erkrankt.
Alexander Hofmann beschloss schon als zwölfjähriger Knirps, dereinst nach Tschernobyl zu fahren, um mit eigenen Augen zu sehen, was sich da ereignet hat. Er selbst nennt das eine «morbide Faszination».
Jahrzehnte später ist ihm dies gelungen. Nach einem jahrelangen Kampf gegen die Bürokratie und streng begleitet von Sicherheitspersonal durfte er Tschernobyl und die noch näher am Unglücksreaktor gelegene Stadt Prypjat besuchen und fotografieren. Beide sind heute unbewohnbar.
«Willkommen am Tor zur Hölle», sagte der Begleitoffizier zu Hofmann, als sie den ersten Checkpoint zur Sperrzone passierten. Was von der einstigen sowjetischen Vorzeigestadt Prypjat heute noch übrig geblieben ist, seht ihr in den folgenden Bildern.
Alexander Hofmann: «Tschernobyl», Stämpfli Verlag, 144 Seiten. 49.- Franken.
(phl)