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Durchbruch im Kampf gegen Erderwärmung

Durchbruch im Kampf gegen Erderwärmung – wird jetzt alles besser?

15.10.2016, 10:0915.10.2016, 14:43
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Wichtiger Erfolg im Kampf gegen die Erderwärmung: Die Staatengemeinschaft hat sich bei einer Konferenz in Ruandas Hauptstadt Kigali auf ein Folgeabkommen zum Verbot klimaschädlicher Treibhausgase geeinigt.

Das teilte das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) am Samstag in der Hauptstadt Kigali mit. Der Kompromiss sei der grösste Erfolg seit dem Ende des Pariser Klimagipfels von Ende 2015.

Klima Daten Erderwärmung
Bisher ging die Kurve immer nur in eine Richtung.

Ziel ist die schrittweise Abschaffung der in Kühlschränken und Klimaanlagen verwendeten Fluorkohlenwasserstoffe (FKW). Diese Chemikalien sind chlorfreie Ersatzstoffe der FCKW (Fluorchlorkohlenwasserstoffe).

In der Vereinbarung verpflichten sich die entwickelten Länder, darunter die USA und die meisten europäischen Staaten, den Einsatz von FKW-Gasen bis 2019 um zehn und bis 2036 um 85 Prozent zu verringern. Entwicklungsländern wird mehr Zeit eingeräumt.

Kerry: «Gewaltiger Schritt nach vorn»

An der Konferenz in Kigali hatte auch US-Aussenminister John Kerry teilgenommen. «Es ist ein gewaltiger Schritt nach vorn», sagte Kerry der BBC. «Damit erhalten wir die Möglichkeit, die Erderwärmung um ein halbes Grad Celsius zu verringern.»

Auch die EU sprach von einem wichtigen Erfolg. «Das ist ein grosser Sieg für das Klima. Wir haben den ersten konkreten Schritt getan, um die Ankündigungen von Paris vom vergangenen Dezember zu erfüllen», sagte Klimakommissar Miguel Arias Cañete nach EU-Angaben.

Bis 1000-fach schlimmer als Kohlendioxid

Schon zuvor hatten sich zahlreiche Staaten dafür eingesetzt, den Einsatz der für das Klima hochschädlichen FKW zu verringern. Ende Juli hatten Vertreter aus 25 Ländern in Wien in einer gemeinsamen Erklärung eine entsprechende Nachbesserung des Montrealer Protokolls verlangt. FKW seien als Treibhausgase 100- bis 1000-fach schlimmer als Kohlendioxid. Sie sind darüber hinaus extrem langlebig.

ARCHIV - ZUM UMWELTABKOMMEN DER INTERNATIONALEN GEMEINSCHAFT VON UEBER 200 LAENERN ZUM VERBOT DER KLIMASCHAEDLICHEN FLUORKOHLEWASSERSTOFFE FKW, FRUEHER FCKW FLUORCHLORWASSERSTOFFE, STELLEN WIR IHNEN D ...
In Massen entsorgt: Kühlschränke.Bild: EPA

Zum Schutz der Ozonschicht hatten sich 1987 fast 200 Staaten, darunter die Schweiz, im Montrealer Protokoll auf ein Verbot der massenhaft als Treibgase, Kühlmittel oder für Schaumstoffe verwendeten FCKW geeinigt.

Seit einigen Jahren zeichnet sich ab, dass die FKW als Ersatzstoffe zwar die Ozonschicht nicht angreifen, aber massiv zur Klimaerwärmung beitragen. Im Gegensatz zu den übrigen Treibhausgasen kommen Fluorkohlenwasserstoffe in der Natur nicht vor. (sda/dpa/afp/reu)

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13 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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SVARTGARD
15.10.2016 10:20registriert Mai 2015
Aber natürlich wird alles besser,was auch sonst. 😆😆😆
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Mäsee
15.10.2016 10:34registriert Juli 2014
Die Klimaerwärmung wird nur verlangsamt, nicht gestoppt...
Aber wer weiss, vielleicht kommt das ja noch irgendwann.
Immerhin beginnen die Staaten, etwas dagegen zu tun.
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