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Hot, hotter, 2016: Wärmstes Jahr seit Beginn der Messungen

FILE - In this Sept. 6, 2016 file photo, a youth takes a drink on a hill overlooking the city after a long hot day in Madrid, Spain. Earth’s 16-month sizzling streak of record high temperatures is fin ...
Das bisherige Rekordjahr 2015 mit durchschnittlich 14,77 Grad Celsius dürfte damit nach dieser vorläufigen Schätzung noch übertroffen werden.Bild: Paul White/AP/KEYSTONE

Hot, hotter, 2016: Das wärmste Jahr seit Beginn der Messungen

14.11.2016, 19:4515.11.2016, 06:33
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Das laufende Jahr dürfte nach Einschätzung von UNO-Wetterexperten einen neuen Wärmerekord brechen: 2016 wird wahrscheinlich das heisseste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen.

Die globalen Temperaturen erreichen nach einer aktuellen Schätzung der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) im Schnitt etwa 14,88 Grad Celsius. Damit liegen sie ungefähr 1,2 Grad Celsius über dem Niveau des vorindustriellen Zeitalters, wie die WMO am Montag an der UNO-Klimakonferenz in Marrakesch berichtete.

epaselect epa05510896 Children play between water fountains in hot summer temperatures in Frankfurt on the Main, Germany, 26 August 2016. EPA/ARNE DEDERT
Kinder beim Spielen in Frankfurt: 2016 könnte das heisseste Jahr seit Beginn der Messungen werden.Bild: EPA/DPA

Neues Rekordjahr

Das bisherige Rekordjahr 2015 mit durchschnittlich 14,77 Grad Celsius dürfte damit nach dieser vorläufigen Schätzung noch übertroffen werden. Mit Ausnahme des Jahres 1998 wurden damit die 17 heissesten Jahre im Zeitraum seit der Jahrtausendwende verzeichnet.

Im Vergleich zum Zeitraum zwischen 1961 und 1990 mit einer Durchschnittstemperatur von 14 Grad lagen die Temperaturen von Januar bis September 2016 um 0,88 Grad Celsius höher. Zu Jahresbeginn trieb sie insbesondere El Niño in die Höhe. Das Klimaphänomen sorgt mit veränderten Luft- und Meeresströmungen alle paar Jahre für eine deutliche Verschiebung der weltweiten Wetterbedingungen.

In der Vorwoche hatte die WMO die Periode zwischen 2011 und 2015 bereits zur wärmsten seit Aufzeichnungsbeginn erklärt. Die UNO-Organisation mit Sitz in Genf beobachtet das globale Wetter seit den 1950er Jahren. Eine Vorläuferorganisation tat dies bereits seit 1873.

ZUM KLIMAGIPFEL IN PARIS VOM 30. NOVEMBER BIS ZUM 11. DEZEMBER 2015 STELLEN WIR IHNEN FOLGENDES BILDMATERIAL ZUR VERFUEGUNG - Eisberge schwimmen am 11. Juli 2008 in der Croaker Bay vor Devon Island, K ...
Das Meereseis in der Arktis schmilzt stetig. Bild: AP CP

Eisschild schmilzt

Auch langfristige Symptome der Erderwärmung brechen laut WMO neue Rekorde. Die Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre liegt so hoch wie lange nicht. Das Meereseis in der Arktis war auch in den kalten Monaten nicht mehr so ausgedehnt und mächtig, und Grönlands Eisschild schmolz früh und stark.

El Niño trieb zudem die Temperatur der Ozeane in die Höhe, was Schäden an Korallenriffen verstärkte und die Meeresspiegel stärker als gewöhnlich steigen liess.

In Russlands arktischen Regionen lagen die Temperaturen laut WMO 6 bis 7 Grad Celsius über dem längerfristigen Durchschnitt. «Wir messen Temperaturrekorde normalerweise in Bruchteilen eines Grad», erklärte WMO-Generalsekretär Petteri Taalas. «Das hier ist etwas ganz anderes.»

epa05585970 A handout picture made available on 15 October 2016 by NASA shows a natural-color image acquired by the Moderate Resolution Imaging Spectroradiometer (MODIS) on NASA-NOAA's Suomi NPP  ...
Der Klimawandel ist mitverantwortlich für das häufigere Auftreten von Flutwellen, Überschwemmungen und tropischen Zyklonen. Bild: EPA/NASA/NOAA

Zudem habe der Klimawandel dafür gesorgt, dass extreme Wetterereignisse häufiger vorkommen und schwerere Verwüstungen anrichten. Taalas nannte unter anderen Flutwellen, Überschwemmungen und tropische Zyklone.

Es handelt sich um einen vorläufigen Bericht zu den Temperaturen des laufenden Jahres. Die WMO will die endgültigen Daten Beginn 2017 veröffentlichen. (sda/dpa)

Die Temperaturen steigen und steigen, auch 2014 wurden Wärmerekorde verzeichnet: 

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Wärmerekord 2014
Steigende Kurve: Das Klima hat sich seit 1880 global um etwa ein Grad erwärmt. Bild: NOAA/NASA
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