Die Erde bebt zwar nicht mehr in Mittelitalien, aber die tragischen Geschichten rund um die Bevölkerung der Gegend werden vermutlich noch lange fortgesetzt werden. Wie zum Beispiel das Schicksal dieser Bauernfamilie von Maria Pia Massicci, die in Sant'Angelo in der Nähe des völlig zerstörten Bergdorfs Amatrice ihren Hof hatte.
Seit Tagen sind sie von der Wasser-, Strom- und Nahrungsmittelversorgung abgeschnitten. Maria Pia skizzierte am Montag in Sant'Angelo ihre Probleme: «Was die Gebäude angeht, haben wir keine grossen Sorgen, denn die lassen sich ja wieder aufbauen. Was uns im Moment viel mehr bewegt, sind die Sorgen um die Tiere. Denn da fehlt einfach alles. Es gibt kein Futter, keine Ställe. Wir können sie nicht melken. Wir wissen nicht, wo sie schlafen oder fressen sollen. Meine Eltern sind Bauern. Mein Vater und mein Bruder arbeiten als Bauer. Und sie riskieren, hier alles zu verlieren.»
Der Verband der italienischen Landwirte, mit dem Namen Coldiretti, unterstrich, dass Hilfsleistungen absolut notwendig seien. Coldiretti-Präsident Roberto Moncalvo am Montag: «Wir sind überzeugt, dass Amatrice vor allem von der Landwirtschaft und Viehzucht lebt. Wenn das wegbricht, riskieren wir, dass Amatrice nach der Tragödie des Erdbebens das Drama erlebt, allein gelassen zu werden. Das wollen wir verhindern. Amatrice hat so ein Schicksal nicht verdient.»
Roberto Moncalvo fügte hinzu, dass die Unterstützung für die Versorgung der etwa 6000 Kühe und Schafe bereits eingeleitet worden sei. Auch an der Versorgung mit Wasser und Strom werde intensiv gearbeitet.
(reuters.com)