Die schwedische Staatsanwaltschaft lässt drei Anklagepunkte gegen Julian Assange wegen sexuellen Missbrauchs fallen. Gegen den Wikileaks-Gründer liefen seit fünf Jahren Ermittlungen wegen sexuellen Übergriffen, die er 2010 begangen haben soll. Die Staatsanwaltschaft gab bekannt, dass die Anklagefrist überschritten worden sei – in Schweden muss es innerhalb von fünf Jahren zu einer formellen Anklage kommen, ansonsten müssen die Ermittlungen eingestellt werden.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt aber nach wie vor gegen Assange wegen einer angeblichen Vergewaltigung. Dazu bleiben ihr weitere fünf Jahre Zeit.
Julian Assange hält sich seit 2012 in der ecuadorianischen Botschaft in London auf. Ecuador gewährt dem Australier seit damals politisches Asyl. Assange will sich der schwedischen Ermittlern nicht stellen, weil er befürchtet, dass er anschliessend an die USA ausgeliefert werden würde. Dort droht ihm ein Prozess wegen der Veröffentlichung von Millionen als geheim eingestufter Dokumente durch die Whistleblower-Organisation Wikileaks. (wst)