Forscher haben in einer abgelegenen Küstenregion Westaustraliens einen «australischen Jurassic Park» entdeckt: In bis zu 140 Millionen Jahre altem Gestein haben dort mindestens 21 verschiedene Dinosaurierarten ihre Fussspuren hinterlassen. Der Paläontologe Steve Salisbury schwärmte am Montag von dem «weltweit einmaligen» Fund.
Laut den Forschern der Universität von Queensland und der James Cook-Universität wurden nirgendwo sonst auf der Welt so viele verschiedene Dino-Fussabdrücke gefunden wie jetzt in der Region Kimberley. Die Fundstelle sei «ein magischer Ort – Australiens eigener Jurassic Park in einer spektakulären Wildnis», beschrieb Salisbury.
Unter den Fussspuren seien die einzigen Belege für die Existenz von Stegosauriern in Australien und einige der grössten Dino-Fussabdrücke, die bislang je gefunden wurden.
Beinahe wären die Zeugnisse der Vorzeit für immer verloren gewesen: Die Regierung von West-Australien hatte die Region 2008 als Standort für eine riesige Flüssiggas-Verarbeitungsanlage ausgewählt. Die von der Entscheidung alarmierten Aborigine-Einwohner der Region nahmen daraufhin Kontakt zum Dino-Forscher Salisbury und seinem Team auf und wiesen sie auf die Spuren hin, die den Ureinwohnern seit langem bekannt waren.
Die Forscher verbrachten mehr als 400 Stunden mit der Untersuchung und Dokumentation der Fussspuren in der Region Walmadany, am Montag veröffentlichten sie ihre Erkenntnisse in der Fachzeitschrift «Memoir of the Society of Vertebrate Paleontology».
Insgesamt gibt es in dem Gebiet tausende Dino-Fussabdrücke. Davon können 150 sicher 21 verschiedenen Dinosaurierarten zugeordnet werden, wie Salisbury berichtete: fünf verschiedene Fleischfresserarten, sechs Arten von Langhals-Dinosauriern, vier Arten von zweibeinigen pflanzenfressenden Ornithoposen und sechs Arten von gepanzerten Dinos. (whr/sda/afp)