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G20, Gewalt und #riothipster – die unheimliche Macht der Bilder

Bürgerkriegsähnliche Zustände in Hamburg. Wer profitiert von der Wut und Angst?
Bürgerkriegsähnliche Zustände in Hamburg. Wer profitiert von der Wut und Angst?screenshot: youtube

Die unheimliche Macht der Bilder – was mir von #noG20 bleibt

Leider beschäftigen uns nicht die vielen friedlichen Kundgebungsteilnehmer, sondern die Gewaltexzesse und die gehässigen Reaktionen im Netz. 10 Punkte.
08.07.2017, 22:0810.07.2017, 13:50
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«Papa, ist das unseres?» – «Nein, unseres brennt da (weiter) unten.»
«Vater-Kind-Dialog» in einem bei Twitter veröffentlichten Video, in dem ein brennendes Auto zu sehen ist.quelle: twitter

«Teilen» ist riskant

Veröffentlicht wird es von einem Twitter-User, der sich in Köln aufhält. Dieser versichert, er habe die authentische Aufnahme von einem befreundeten Journalisten in Hamburg erhalten.

Fake oder echt?

Das Internet reagiert auf seine Weise und macht den Mann (ungewollt) als Meme weltbekannt. Unter dem Hashtag #riothipster platzieren ihn findige Photoshopper in diverse Szenen, wie das deutsche Online-Medium Jetzt berichtet.

Arschlöcher gibt's überall

Die Presse kriegt auf die Fresse ist Freiwild

Das deutsche Bundeskriminalamt (BKA) bestätigt via Twitter, dass Journalisten die Akkreditierung entzogen werde, wenn «sicherheitsrelevante Erkenntnisse vorliegen». 

Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) erinnert daran, dass Medienleute (nur mit Kamera und Schreibblock bewaffnet) den Auftrag zur freien Berichterstattung wahrnähmen.

Wenn dies verunmöglicht wird, sieht's düster aus...

Die Wahrheit gehört(e) zu den ersten Opfern

Bei dem geplünderten Geschäft handelt es sich nicht um ein Apple-Ladengeschäft, sondern um diese Comspot-Filiale.

Make Love not Krawall

Die Gewinner sind YouTube und Twitter

Solche Amateur-Aufnahmen bringen der Videoplattform viele Klicks

So berichtet Spiegel Online

«Die Szenen wirken gespenstisch: Ein Mob schwarzgekleideter Gewalttäter zieht Freitagmorgen um halb acht durch zwei angrenzende Wohngebiete, versetzt die Passagiere eines Busses in Angst und Schrecken, zündet Autos an, zerstört Fensterscheiben – alles unter den Blicken verstörter Anwohner, die die Vorgänge dokumentieren. Auf die Polizei warten die Hamburger vergeblich.»

Heldinnen und Helden

Für das zum watson-Medienpartner Spiegel Online gehörende Bento war diese junge Frau «Heldin des Tages».

Bild

Argumentation des Bento-Redaktionsleiters: Für eine solche Aktion brauche es «mehr Mut, als im Dunkeln irgendwelche Scheiben einzuschmeissen oder sinnlos Autos abzufackeln».

Viele Profiteure

Cui bono? Das geflügelte lateinische Wort steht für die Frage, wer von den massiven Ausschreitungen und dem immensen medialen Echo im In- und Ausland profitieren könnte?

«So kurz vor einer Wahl sollte man vielleicht mal fragen, ob G20 in Hamburg mit Eskalationsstrategie auch einfach Kalkül war...»
quelle: twitter/Phaidr0s

Die Reaktionen in den sozialen Netzwerken illustrieren, wie die Interessengruppen und Akteure ihre Ziele verfolgen...

Auch wenn böse Bilder bleiben: Die grossen Tragödien finden anderswo statt

Bild
screenshot: twitter

Der Kommentar von watson-Redaktor William Stern zum Thema

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Hamburg im G20-Ausnahmezustand

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Hamburg im G20-Ausnahmezustand
Eine Frau klettert auf ein Einsatzfahrzeug der Polizei und wird mit Pfefferspray behandelt.
quelle: epa/epa / ronny wittek
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31 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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WeischDoch
09.07.2017 00:03registriert September 2015
Ich bin bei gesellschaftlichen Themen links eingestellt. Wirtschaft ist da eher die FDP ein Thema aber die sind auch nicht das Wahre. Mehr oder weniger Neutral bzw. Mittig also.
Aber was da in Hamburg abging ist einfach nur beschissen (bitte das Wort nicht zensieren, nimmt den Effekt weg!).
Die friedlichen Demos sind ja voll in Ordnung. Ihr habt ein Recht darauf! Was aber diese low-IQ Menschen da gezeigt haben, war reiner Vandalismus. Sonst nix. Die Polizei hat es eskalieren lassen? Ok. Klar dann plündert man eben Läden und fackelt Autos ab!
So habt ihr es denen aber gezeigt! Verblödete!
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stabiler
09.07.2017 09:34registriert Juni 2017
Kann das Geschrei vonwegen Pressefreiheit ehrlich gesagt nicht ganz verstehen. Auf unzähligen Bildern ist zu erkennen, wie eine ganze Schar an Journalisten die Polizei bei ihrer Arbeit behindert. Bei beengten Platzverhältnissen (siehe Stopp der W2H-Demo) stehen die dann eben im Weg und müssen folglich auch rechnen, zurechtgewiesen oder umgerannt zu werden. Tant pis.

Ganz zu schweigen davon, dass heute jeder x-beliebige Indymedia-/Vice-/Bento-/Twitter-Honk das Gefühl hat, er sei Journalist und es stünde ihm per se eine Pulitzer-Preisträger-Behandlung zu.
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redeye70
09.07.2017 08:25registriert Mai 2016
Der Reporter der unsanft zu Boden gerempelt wird ist meines Erachtens selber schuld. Echt jetzt, geht die Krawalle des Schwarzen Blocks festhalten und kleidet sich genau wie diese! Entweder gehörte der zu denen oder denkt keine Nasenlänge voraus. Eine Leuchtweste mit "PRESS" aufgedruckt hätte da wohl einiges anders ablaufen lassen.
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