Für Motorroller läutet in der Ewigen Stadt bald die letzte Stunde. Roms Stadtpräsident Ignazio Marino will sie aus der Innenstadt verbannen.
Der leidenschaftliche Velofahrer Marino setzt auf eine grüne Revolution. Er will Roms chaotisches Zentrum ganz vom Autoverkehr befreien und die Fussgängerzonen immer mehr erweitern.
So können seit dieser Woche Motorroller und Mopeds bereits nicht mehr den Stadtteil befahren, der sich von der Piazza del Popolo über die Luxusmeile Via del Babuino bis zum Parlament erstreckt.
Ein Fahrverbot gilt auch für Autos, wenn deren Besitzer nicht in der Innenstadt wohnen. Mopedfahrer, die sich nicht an das Verbot halten, müssen mit einer Strafe von 84 Euro (rund 100 Franken) rechnen.
Die Initiative des Stadtpräsidenten erzürnt das Volk der Motorrollerfahrer, die sich am Sonntag an einer Protestaktion vor dem Grab des Kaisers Augustus beteiligten. «In einer Stadt, in der die öffentlichen Verkehrsmitteln schlecht funktionieren, sind wir auf Roller angewiesen», betonten Demonstranten.
Stadtpräsident Marino bleibt hart. Ab Dezember sollen weitere 15 Strassen um die Hauptachse Via del Corso, darunter die Shoppingmeile Via Condotti, nur noch Fussgängern zugänglich sein.
Das Netz an öffentlichen Verkehrsmitteln soll im Zentrum dafür gestärkt werden, verspricht der Stadtpräsident, der vor einem Jahr bereits die Gegend um das Kolosseum vom Autoverkehr befreit hatte. Nur mehr städtische Busse und Taxis dürfen dort verkehren.
Somit werden die Aufnahmen der romantische Komödie «Roman Holidays» aus dem Jahr 1953, in der Gregory Peck mit Audrey Hepburn auf einer Vespa durch Rom braust, schon bald von manchen mit Wehmut betrachtet. (sda/apa)