Der Katastrophen-Film «The Day After Tomorrow» zeichnet ein Schreckensszenario: Die Erde gefriert und die Menschen sind nicht darauf vorbereitet.
Ein seltener Schneesturm im Süden der USA hatte auf die Stadt Atlanta ganz ähnliche Auswirkungen. Nur wenige Zentimeter Schnee und Eiseskälte reichten, um die unvorbereitete Stadt mit grosser Wucht zu treffen.
Kritiker bemängeln den Behördenumgang mit dem Wetterereignis. Die Südstaatler sind sich milde Winter gewöhnt. Die nationale Wetterbehörde spricht von einem «abnormalen Sturm».
Gefrorene Strassen verursachten ein Verkehrschaos sondergleichen, etwa auf der Interstate 285, einer der meistbefahrenen Strassen der USA. Der Autoring rund um Atlanta verbindet Vororte mit der Südstaaten-Metropole. Georgias Nationalgarde fuhr an vielen verlassenen Autos vorbei.
Matthew Miller verteilt an die Autofahrer im Stau warme Getränke und Erdnussbuttersandwichs.
Verlassene Autos auf verlassenen Strassen rund um Atlanta:
Unfälle wegen fehlender Winterpneus: Diese zwei Männer kehren zu ihrem am Vortag abgelegenen Truck zurück. Rund 25 Kilometer mussten sie dafür laufen.
Der Ausnahmezustand scheint nur mithilfe Georgias «Zivilschützern» in Militäruniform gemeistert werden zu können. Nationalgardisten schieben Autos auf die Strasse zurück. Die Pannenstreifen Georgias sind aber selbst für sie zu glatt.
Ein Autofahrer hat Glück gehabt. Via Handy holt er sich selbst Hilfe.
Menschen schreiten im Schneegestöber nach Hause:
Schulbusse steckten teils nur wenige Meter von ihren Busunterständen entfernt fest. Ein schlafendes Kind sorgte für Schlagzeilen, weil es in einem der Busse vergessen wurde. Es blieb unbeschadet. Der Busfahrer verlor seinen Job. 4500 Kinder mussten in der Schule übernachten.
Gestrandete, müde Menschen suchen einen Unterschlupf und finden ihn in einem Lebensmittelladen in Atlanta. Sie waren auf der Durchreise. Nun ruhen sie sich inmitten von Lebensmitteln aus. Vor Tiefkühlregalen und auf den Gängen wird geschlafen, erschöpfte Frauen sacken in sich zusammen, Leute telefonieren oder tippen in ihre Laptops. Immerhin bietet der Laden ein wenig Wärme.
An zahlreichen Flughäfen in den Bundesstaaten Georgia und Alabama ging nichts mehr. Passieger warteten teils stundenlang.
Grosse Warnhinweise auf den Highways konnten die mehr als 1250 wetterbedingten Unfälle nicht verhindern. Laut Georgias Gouverneur Nathan Deal gab es 100 Verletzte und mindestens sieben Tote.