Die gewalttätigen Ausschreitungen zwischen Flüchtlingen und Einheimischen in der ostdeutschen Stadt Bautzen sind nach Angaben der Polizei von Asylsuchenden ausgegangen.
Wie die Polizei am Donnerstag mitteilte, standen sich am Mittwochabend auf einem Platz rund 80 gewaltbereite Männer und Frauen – zum Grossteil aus dem politisch rechten Spektrum – sowie rund 20 junge Asylbewerber gegenüber. Aus der Gruppe der minderjährigen Asylbewerber seien Flaschen und Steine in Richtung der Rechten geflogen, sagte der Bautzener Polizeichef Uwe Kilz.
Bereits bei einer Konfrontation am vergangenen Freitag sei Gewalt zunächst von jungen Flüchtlingen ausgelöst worden. Der Landkreis Bautzen will den etwa 30 in der Stadt lebenden jugendlichen Flüchtlingen nun ein Alkoholverbot und eine Ausgangssperre ab 19 Uhr aussprechen.
Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts des Landfriedensbruchs sowie gefährlicher Körperverletzung. Derzeit werde Videomaterial ausgewertet, sagte der stellvertretende Leiter der Polizeidirektion Görlitz, Klaus Mehlberg. Zahlreiche Personalien seien aufgenommen worden, eine Reihe von Personen der Polizei bereits bekannt.
Bautzen war in den vergangenen Monaten wiederholt in die Schlagzeilen geraten. Im Februar hatten Schaulustige einem Brand in einer Flüchtlingsunterkunft zugesehen und die Löscharbeiten behindert. Im März war der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck bei einem Besuch in Bautzen beschimpft und beleidigt worden. Damals hatte er mit Bürgern über die Flüchtlingskrise diskutiert.
(sda/dpa)