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Festival «Rock am Ring» wegen Terrorgefahr unterbrochen

epa06006909 Festivalgoers leave the site of the 'Rock am Ring' festival at the Nuerburgring circuit after a terrorist threat warning in Nuerburg, Germany, 02 June 2017. The 32th edition of t ...
Terrorangst am Open Air in Koblenz.Bild: RONALD WITTEK/EPA/KEYSTONE

Festival «Rock am Ring» wegen Terrorgefahr unterbrochen

02.06.2017, 22:0102.06.2017, 22:26
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Das von Zehntausenden Musikfans besuchte Festival «Rock am Ring» ist wegen Terrorgefahr unterbrochen worden. Es gebe «konkrete Hinweise, aufgrund derer eine mögliche terroristische Gefährdung nicht auszuschliessen» sei, teilte die Polizei Koblenz am Freitagabend mit.

Die meisten Zuschauer blieben ruhig, rund eine halbe Stunde nach der Unterbrechung war das Gelände laut Organisator Marek Lieberberg geräumt. In einem Statement der Veranstalter des wohl bekanntesten Rockfestivals Deutschlands hiess es, sie seien wegen einer «terroristischen Gefährdungslage» angewiesen worden, die Besucher zum Verlassen des Geländes aufzufordern.

«Derzeit laufen Ermittlungen mit Hochdruck. Genaue Hintergründe können wir derzeit noch nicht nennen», hiess es von der Polizei weiter. «Da die Sicherheit an erster Stelle steht und eine Gefährdung von Festivalbesuchern in jedem Fall soweit wie möglich ausgeschlossen werden muss, wurde entschieden, das Festival für diesen Tag auszusetzen.»

«Hintergrund sind konkrete Hinweise, aufgrund derer eine mögliche terroristische Gefährdung nicht auszuschliessen ist. Derzeit laufen Ermittlungen mit Hochdruck.»

Landesregierung bestätigt Terrorwarnung

Die rheinland-pfälzische Landesregierung bestätigte die Terrorwarnung. Es gebe Hinweise auf eine mögliche terroristische Bedrohungslage, sagte Ministeriumssprecherin Joachim Winkler am Freitagabend der Nachrichtenagentur dpa.

Am Nürburgring waren folgende Lautsprecherdurchsagen zu hören: «Wegen einer terroristischen Bedrohungslage wird das Festival für heute abgebrochen. Wir hoffen, dass es morgen weitergeht.» Alle Besucher wurden gebeten, das Festivalgelände kontrolliert und ruhig in Richtung Ausgänge und Campingplätze zu verlassen.

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Medienkonferenz nach der Evakuierung des GeländesBild: RONALD WITTEK/EPA/KEYSTONE

Schon vor der Unterbrechung hatten Sicherheitsbedenken das Festival begleitet. Die Polizeipräsenz am Nürburgring war - auch vor dem Hintergrund des Terroranschlags auf ein Konzert in Manchester vor anderthalb Wochen - auf mehr als 1200 Beamte aufgestockt worden. Organisator Lieberberg hatte zu Beginn des Festivals auf der Hauptbühne an die Opfer von Manchester erinnert.

Bis zu 90'000 Musikfans wurden zum diesjährigen «Rock am Ring» in der Eifel erwartet. Als Höhepunkt am Freitag hatte der Auftritt der Rockband Rammstein gegolten, der am späten Abend beginnen sollte. Für das Festival war es eine Rückkehr: In den vergangenen beiden Jahren hatte «Rock am Ring» auf dem Flugplatz Mendig stattgefunden, mehrere Besucher wurden dabei bei Blitzschlägen verletzt.

Beim parallel in Nürnberg stattfindenden Zwillingsfestival «Rock im Park» gingen die Konzerte am Freitagabend weiter. Dort treten dieselben Bands in anderer Reihenfolge auf. (sda/dpa)

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6 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Peter von der Flue
02.06.2017 22:14registriert Januar 2015
Irgendwie war meine Jugend mit weniger Toleranz und mehr Regeln im täglichen Leben lustiger in der Endabrechnung.
Mein größtes Problem an Open Airs war, dass mir die Kohle ausging und keiner fahrtauglich war am Sonntag. Die Probleme haben sich geändert. Schöne neue Welt.
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Scaros_2
02.06.2017 22:29registriert Juni 2015
Tja der IS muss gar kein Anschlag ausüben. Es reicht absolut plausibel Informationen zu streuen das was passiert weil der Schaden für den Menschen ist gleich gross. Man bricht dinge ab oder Unterbricht oder sie finden nicht statt aus sorge und angst.
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