Eine Woche sollen die Männer auf dem Eis bleiben, Such- und Rettungsmissionen und weitere Übungen absolvieren. Die russischen Fallschirmjäger landeten am Dienstag auf einer nahe dem Nordpol treibenden Eisscholle.
Das Verteidigungsministerium sagte, die Soldaten würden nun ein Camp aufbauen, nachdem ebenfalls am Dienstag grosse Transportflugzeuge Container mit Material abgeworfen hätten. Der Chef der Luftlandetruppen, Wladimir Shamanow, sagte laut Meldungen der Nachrichtenagentur Tass, dass es sich um 85 russische Fallschirmjäger handle sowie um weitere 15 aus Weissrussland und Tadschikistan. Laut Shamanov sollen die Truppen eine Woche im Eis bleiben.
Russland macht seit kurzem mit zunehmender Intensität seinen Anspruch auf die Arktis deutlich: Es baut seine Militärpräsenz nahe dem Nordpol immer weiter aus. So hat die Armee erst am Montag Abwehrraketensysteme vom Typ Panzir in der Region stationiert. Auf der Inselgruppe Franz-Josef-Land traf am Montag zudem Baumaterial für eine Marineanlage ein. Die in Seweromorsk nahe der Grenze zu Norwegen stationierte russische Nordflotte plane in der Region östlich von Spitzbergen mehrere «Objekte», sagte Armeesprecher Wadim Serga zu Tass.
Reiche Bodenschätze sind Grund für den Wettlauf
Geplant sei auch die Verlegung von MiG-31-Kampfjets. Zudem soll auf der Insel Nowaja Semlja im Nordpolarmeer ein militärisches Frühwarnsystem entstehen.
Vor einem Jahr hatte der Kreml bereits ein grosses Militärmanöver in der Arktis abgehalten. Transportflugzeuge vom Typ Iljuschin IL-76 setzten damals auf den Neusibirischen Inseln tonnenweise Militärtechnik ab.
Bislang zählt der Meeresboden der Arktis zum sogenannten gemeinsamen Erbe der Menschheit. Die Aufteilung des Gebiets ist nicht hinreichend geklärt. Neben Russland erheben auch die Anrainerstaaten Dänemark, Kanada, Norwegen und die USA Ansprüche. Dabei geht es vor allem um Bodenschätze: Milliarden Kubikmeter Gas und Millionen Tonnen Erdöl unter dem arktischen Eis sollen das Rohstofflager der Zukunft bilden.
mia/AP