Schweiz
AKW

AKW-Betreiber müssen mehr für Stilllegung bezahlen

Umdenken im Energiesektor

AKW-Betreiber müssen mehr für Stilllegung bezahlen

25.06.2014, 18:5025.06.2014, 19:30
Mehr «Schweiz»
Bund will das Risiko nicht tragen: AKW-Betreiber müssen selber für Entsorgung und Stilllegung ihrer Werke sorgen. 
Bund will das Risiko nicht tragen: AKW-Betreiber müssen selber für Entsorgung und Stilllegung ihrer Werke sorgen. Bild: KEYSTONE

Die AKW-Betreiber müssen künftig mehr in den Stilllegungs- und den Entsorgungsfonds einzahlen. Der Bundesrat hat am Mittwoch die entsprechende Verordnung geändert und auf den 1. Januar 2015 in Kraft gesetzt. Trotz Kritik hat er nach der Vernehmlassung keine Änderungen mehr vorgenommen.

Für die Stilllegung der Atomkraftwerke und die Entsorgung der radioaktiven Abfälle müssen die Betreiber finanzielle Mittel bereitstellen. Weil im Stilllegungs- und Entsorgungsfonds eine Finanzierungslücke droht, passt der Bundesrat die Berechnungsgrundlagen für die jährlichen Beiträge an.

Die Kostensteigerungen seien in den letzten zehn Jahren höher gewesen als angenommen, und die angestrebten Anlagerenditeziele hätten nicht erreicht werden können, hält der Bundesrat fest. Damit steige das Risiko für den Bund, für die fehlenden Mittel aufkommen zu müssen, falls die Betreiber ihren Verpflichtungen nicht vollständig nachkommen könnten. Mit den neuen Regeln wolle er das Risiko reduzieren.

Die Energiekonzerne bedauern, dass sie künftig mehr in die Stilllegungs- und Entsorgungsfonds einzahlen müssen. Den Unternehmen würden in einer schwierigen Marktlage unnötigerweise Mittel entzogen. Die BKW erwägt rechtliche Schritte.

In seiner Stellungnahme vom Mittwochabend bezeichnet der Energiekonzern BKW den Bundesratsentscheid als unverhältnismässig. Die BKW betreibt das Atomkraftwerk Mühleberg. Der Entscheid bedeute, dass die BKW in den Jahren 2015 bis 2022 statt rund 240 Millionen Franken rund 500 Millionen Franken in den Fonds einzahlen müsse - pro Jahr rund 30 Millionen Franken mehr. 

Die BKW will nun weitere Abklärungen zur Verhältnismässigkeit der Anpassungen vornehmen. «Gegebenenfalls» werde sie juristische Schritte einleiten. (rar/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Alpen-Geheimtreffen mit den Amerikanern: Wie die Schweiz einen Angriff abwehren würde
Über 400 Cyberangriffe erwarten die Schweiz, Österreich und die USA in diesen Tagen. Die drei Länder bilden ein Team an der globalen Cyberabwehr-Übung «Locked Shields 2024». Auch Post, SBB und Börsenbetreiberin SIX machen mit.

Die Spannung im «Main War Room» ist mit Händen greifbar. Still, ernsthaft und hoch konzentriert lauschen die teils uniformierten und teils zivil gekleideten Cyberspezialisten aus der Schweiz, aus Österreich und den USA den Worten des Schweizer Offiziers. Er erklärt im Detail, wie die Kommunikation in der Gruppe in den nächsten Tagen abläuft während der Übung zur Cyberabwehr. Auf Englisch. Das ist die Übungssprache.

Zur Story