Die Staatsanwaltschaft Rheinfelden-Laufenburg AG hat gegen unbekannt ein Verfahren wegen Gewalt und Drohung gegen Behörden sowie falscher Anschuldigung eröffnet. Ein Unbekannter hatte Drohmails an Behörden verschickt und sich dabei als KESB-Kritiker Christian Kast ausgegeben.
Bei der Gemeindekanzlei Sisseln AG sowie bei einer anderen Behörde im Aargau seien am Sonntag Mails mit expliziten Drohungen gegen Behörden und Beamte – unter anderem gegen die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (KESB) – eingegangen. Dies teilte die Aargauer Oberstaatsanwaltschaft am Dienstag mit. Unterzeichnet gewesen seien die Mails mit dem Namen Christian Kast.
Kast hatte schweizweit für Schlagzeilen gesorgt, weil er seine Kinder aus einer betreuten Wohngruppe entführt hatte, um sie gemäss eigenen Angaben vor der KESB «in Sicherheit» zu bringen. Jetzt leben sie auf den Philippinen. Am vergangenen Sonntag wurde der Fall Kast in der Premiere-Sendung «Arena/Reporter» des Schweizer Fernsehens SRF thematisiert.
Nach den Drohmails wurde Kast am späten Sonntagnachmittag von der Kantonspolizei Aargau in seiner Wohngemeinde Sisseln als Tatverdächtiger vorübergehend festgenommen. Die Staatsanwaltschaft leitete zudem gegen den 48-jährigen Schweizer von Amtes wegen eine Strafuntersuchung wegen Gewalt und Drohung gegen Behörden und Beamte ein.
Laut der Oberstaatsanwaltschaft haben die Ermittlungen jedoch in der Zwischenzeit ergeben, dass nicht Kast, sondern eine unbekannte Täterschaft die Drohmails verschickt hatte. Ebenso habe eine Drittperson die Drohungen auf dem Facebook-Account von SVP-Nationalrat Andreas Glarner gepostet. (whr/sda)