Schweiz
Abstimmungen 2017

Einbürgerungen: Operation Libero sammelt 100'000 Franken

Plakat von Operation Libero mit Vania und Vanja: Die eine ist Terza, die andere hat das Schweizer Bürgerrecht.
Plakat von Operation Libero mit Vania und Vanja: Die eine ist Terza, die andere hat das Schweizer Bürgerrecht.

100'000 Franken gesammelt: Operation Libero startet Einbürgerungs-Kampagne

20.01.2017, 16:4120.01.2017, 17:05
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Seit zwei Wochen hängen die Burka-Plakate unübersehbar in den Schweizer Bahnhöfen. Ein SVP-nahes Komitee um den Aargauer Nationalrat Andreas Glarner macht mit dem provokativen Sujet Stimmung gegen die erleichterte Einbürgerung junger Ausländerinnen und Ausländer der dritten Generation, über die am 12. Februar abgestimmt wird.

Die Plakate mobilisierten die Befürworter der Vorlage, insbesondere die Operation Libero. Sie lancierte auf ihrer Website eine Spendenaktion für eine eigene Plakatkampagne. Die ursprünglich angepeilten 7000 Franken, die für einen Tag gereicht hätten, wurden weit übertroffen. Bis Freitag kamen über 100’000 Franken zusammen, überwiegend aus Kleinspenden.

Eine Burka für alle Fälle

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Eine Burka für alle Fälle
Die böse Burkaträgerin, mit der das «Komitee gegen erleichterte Einbürgerung» um Andreas Glarner Wahlkampf macht, kam vielen sofort bekannt vor.
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Co-Kampagnenleiter Stefan Egli von Operation Libero spricht in einer Mitteilung von einer der erfolgreichsten politischen Sammelaktionen der Schweiz in jüngster Zeit: «Viele Schweizer haben keine Lust mehr auf faktenfreie Angstmacherei. Sie wollen für die politischen Rechte unserer Mitmenschen einstehen, sie wollen ein liberales Bürgerrecht.»

Die Plakatsujets bilden einen bewussten Kontrapunkt zur finsteren Burka-Kampagne. Diese stelle dar, dass man bei einem Ja am 12. Februar nicht mehr wüsste, wen man einbürgere, sagte Andreas Glarner diese Woche an der SVP-Medienkonferenz. In der Libero-Kampagne hingegen zeigen Terzas und Terzos sowie andere Schweizerinnen und Schweizer ihre Gesichter. Sie wollen damit gemäss der Mitteilung zum Ausdruck bringen: Wir sind alle Schweizerinnen und Schweizer. Punkt.

Die Plakate hängen ab nächster Woche in allen grösseren Bahnhöfen der Schweiz, mit einem Fokus auf jene Orte, die für das Ständemehr von Bedeutung sind. Also eher in Luzern und St.Gallen als in Lausanne und Neuenburg. Die Kampagne soll mindestens zwei Wochen dauern, im Idealfall und je nach Spendeneingang bis zur Abstimmung in drei Wochen. (pbl)

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73 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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phreko
20.01.2017 18:05registriert Februar 2014
Lustig ist, dass die die am meisten über den Amtsschimmel und Beamtenapparat fluchen, es grossartig finden, anderen ein möglichst kompliziertes, und im Fall der 3. Generation absurdes, Verfahren aufzwingen wollen.
Aber jegliche Regelungen für unsere Gesundheit, Sicherheit u.s.w. ist natürlich des Teufels und bloss amtliche Gängelei!
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Raembe
20.01.2017 16:51registriert April 2014
Find s ne super Idee und ein sackstarkes Plakat. Ich frage mich aber wieso solche Aktionen immer von der Operation Libero kommen und nie von der SP. Mir scheint es, das bei der SP am nötigen Mut und der Kreativität fehlt. Schade
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Guugi
20.01.2017 17:16registriert Februar 2016
Operation Libero macht einen super Job!
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