Bei einer imposanten Flugshow der Schweizer Luftwaffe an der Skiweltmeisterschaft in St. Moritz Mitte Februar kam es beinahe zu einer Katastrophe: Ein PC-7-Flugzeug der Patrouille Suisse kollidierte während der Flugshow mit einer Fernsehkamera. Diese stürzte anschliessend in den Bereich des Zieleinlaufs – nur wenige Meter von den Zuschauerrängen entfernt.
Rund einen Monat nach dem Zwischenfall will Bundesrat Guy Parmelin (SVP) offenbar prüfen, ob man solche Flugshows einschränken kann. Ein VBS-Sprecher bestätigte gegenüber der SRF-Nachrichtensendung «10vor10», dass die Flugshows durch eine Arbeitsgruppe der Armee überprüft werden. «Der Departements-Vorsteher hat sofort nach dem Zwischenfall in St. Moritz eine Arbeitsgruppe eingesetzt», erklärte VBS-Sprecher Renato Kalbermatten gegenüber «10vor10».
Unter anderem soll abgeklärt werden, wie Risiken eingegrenzt werden können, so Kalbermatten weiter: «Es geht um die Flughöhe oder den Abstand zum Publikum. Geprüft wird auch, die Flugshows während des Jahres zeitlich einzugrenzen, zum Beispiel während der Zeit von April bis September.» Von einer zeitlichen Eingrenzung der Show-Flüge erhoffe sich die Arbeitsgruppe eine bessere Vorbereitung der Piloten auf die Einsätze.
Die Schweizer Luftwaffe geriet mit ihren Showflug-Staffeln in den letzten Monaten gleich zweimal in die Schlagzeilen: Im Juni des letzten Jahres stürzte während einer Probe für eine Flugshow in Holland ein Flugzeug der Patrouille Suisse ab.
Die Maschine des Typs Tiger F-5 stürzte in ein Gewässer, während sich der Pilot mit dem Fallschirm retten konnte. Der Vorfall an der Skiweltmeisterschaft in St. Moritz löste eine breite Diskussion über den Zweck solcher Flugshows aus. (luk) (aargauerzeitung.ch)