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Die Armee geht in sich – nach Pleiten, Pech und Pannen soll alles auf den Prüfstand

Die Armee geht in sich – nach Pleiten, Pech und Pannen soll alles auf den Prüfstand

15.09.2016, 18:2616.09.2016, 08:00
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Nach einer Häufung von Zwischenfällen in den letzten Tagen und Wochen überprüft die Armee ihre Prozesse und Abläufe. Die Zwischenfälle hätten zur Zeit indessen keinen erkennbaren Zusammenhang, teilte das Verteidigungsdepartement mit.

Die Armee sei sich der Verantwortung im Umgang mit sensitivem Material und gefährlichen Gütern bewusst, heisst es in einem Communiqué des Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS). Nach allen Zwischenfällen hätten die zuständigen Kommandanten eine Untersuchung durch die Militärjustiz angeordnet.

Die schwersten Unfälle der Schweizer Luftwaffe der letzten Jahre

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Die schwersten Unfälle der Schweizer Luftwaffe der letzten Jahre
28. September 2016: Ein Helikopter der Schweizer Armee stürzt beim Gotthard ab. Zwei Piloten kommen ums Leben, eine Person wird verletzt.
quelle: epa/keystone / ti-press / samuel golay
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Die nun beschlossene Überprüfung soll allfällige Gemeinsamkeiten zwischen den Ereignissen aufdecken und eine allfällige Systematik zeigen.

Bereits seit einiger Zeit hat die Armee nach Terroranschlägen im Ausland ihren Selbstschutz verstärkt. Depots, Lager und Transporte werden schärfer bewacht. Die Wachtdispositive der Truppe wurden beurteilt und wo nötig angepasst. Nun überprüft das Militär zusätzlich verschiedene Schnittstellen und die Einhaltung der Vorschriften.

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Zum Teil tödliche Fehler

Am 29. August stürzte ein F/A-18 bei einem Trainingsflug im Grimselgebiet ab. Die Flugsicherung Skyguide hatten den Kampfjet nach Erkenntnissen der Militärjustiz zu tief fliegen lassen. Der Pilot, ein 27-jähriger Waadtländer, kam dabei ums Leben.

Ein F5-Tiger-Kampjet der Patrouille Suisse stürzt am 9. Juni beim Training vor einer Flugschau auf dem Militärflugplatz Leeuwarden in den Niederlanden ab. Der Pilot rettete sich mit dem Schleudersitz.

Swiss soldiers cycle in front Northrop F-5E Tigers aircrafts of the Patrouille Suisse during the Air14 airshow at the airport in Payerne August 31, 2014. The Swiss Air Force celebrates their 100th ann ...
F-5E Tiger der Patrouille Suisse an der Air14 in Payerne.Bild: DENIS BALIBOUSE/REUTERS

In Thun traf am 30. August ein Projektil aus einem Maschinengewehr ein rund zwei Kilometer entferntes Wohnhaus. Die Kugel durchschlug eine Scheibe und bohrte sich in eine Wand. Aus einem Maschinengewehr eines Schützenpanzers hatten sich fünf Schüsse gelöst. Die Militärjustiz ermittelt gegen drei Rekruten.

In Aarau vermisst die Armee mehrere Kilogramm Sprengstoff, Zünder und Explosiv-Übungshandgranaten 11 an mehreren Standorten der Durchdiener-Rekrutenschule. Auch dort sind Militärjustiz, Militärpolizei und Kriminaltechniker am Ermitteln.

(sda)

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16 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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zombie woof
15.09.2016 18:37registriert März 2015
Bin erschüttert und frage mich: Was hat denn Ueli die ganze Zeit gemacht? Kä Luscht gha?
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Ich-meins-doch-nicht-so
15.09.2016 19:13registriert Januar 2014
Man stellt fest, dass im Innern was schief geht und verstärket erstmal die Sicherheit mit Blick aufs Ausland. Hat sich da der Herr Kommandör etwa die Allzweck-Lösung von USA und Co. abgeguckt ? ( Innenpolitik serbelt, lass uns einen Krieg anzetteln.)
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