Das ist keine beruhigende Meldung, die das VBS am Montagmorgen an die Medien versandte: Aus der Kaserne Aarau sind offenbar mehrere Kilogramm Sprengmittel verschwunden. Dies habe eine Kontrolle von Munitionskisten in der Durchdiener RS 14 ergeben. Der mutmassliche Verlust wurde gemäss Armeeangaben in der vergangenen Woche festgestellt.
Eine Untersuchung der Militärjustiz ist im Gange. Es könne sich um einen Diebstahl oder um eine fehlerhafte Beladung der Munitionskisten handeln, sagt Armeesprecher Daniel Reist auf Anfrage von watson. «Diebstahl wäre der schlimmste Grund für das Verschwinden, es könnte sich aber auch um einen buchhalterischen Fehler oder falsche Abfüllung handeln», sagt Reist.
Die Lagerhalle sei gesichert und nur einem kleinen Personenkreis zugänglich. Welche Sprengmittel genau verschwunden sind, sei noch nicht bekannt. «Es könnte sich um Sprengstoff, Zündschnüre oder Sprengkapseln handeln», sagt Reist.
Aufsehen hatte vor knapp vier Jahr der Diebstahl von zwölf Explosiv-Übungshandgranaten in der Infanterie-Rekrutenschule 11 bei Gossau SG erregt.
Im März 2014 wurde ein Obergefreiter vom Militärgericht 7 in Chur zu einer bedingten Freiheitsstrafe von 15 Monaten und zu einer bedingten Geldstrafe von 10 Tagessätzen zu 30 Franken verurteilt. Zudem wurde der Mann aus der Armee ausgeschlossen.
Der Mann war Ende November 2012 auf dem Schiessplatz für das Munitionsdepot verantwortlich gewesen. Dazu gehörten 17 plombierte Handgranaten-Kisten. Für das Militärgericht stand fest, dass der Obergefreite die zwölf Handgranaten gestohlen und Steine in die Munitionskiste gelegt hatte.
(rar/aeg/sda)