Nach einer Party in einem Wald bei Köniz blieb letzten Herbst ein 15-jähriger Jugendlicher tot liegen. Der Bursche stand unter Drogeneinfluss, bekam gesundheitliche Probleme und starb schliesslich an einem Krampfanfall. Seine Kameraden schlugen nicht Alarm. Nun sind sieben von ihnen verurteilt worden.
Der Neuntklässler hatte zusammen mit anderen Jugendlichen im Herbst 2014 im Büschiwald bei Köniz eine Party gefeiert. Am Morgen danach fand die Polizei bei einem Kontrollgang den toten Jugendlichen.
Im Laufe der Ermittlungen konnten bei ihm Spuren der Droge LSD nachgewiesen werden. In den Tagen nach dem Unglück konnten die Ermittler die Kameraden des 15-Jährigen ausfindig machen und befragen.
Sieben Fälle sind rechtskräftig abgeschlossen. Die Jugendlichen wurden insbesondere wegen Unterlassung der Nothilfe verurteilt. Über die Art und die Höhe der Sanktionen machen die Behörden keine Angaben. Jugendstrafverfahren sind von Gesetzes wegen nicht öffentlich.
Ein achter Fall ist noch beim Jugendgericht hängig, wie Staatsanwalt Christof Scheurer am Dienstag eine Meldung der «Berner Zeitung» auf Anfrage bestätigte.
Im Fall des achten Jugendlichen wurde gegen den erlassenen Strafbefehl Einsprache erhoben. Diesem Jugendlichen wird ebenfalls Unterlassung der Nothilfe vorgeworfen. Für ihn gilt die Unschuldsvermutung. In seinem Fall wird es zu einer nicht öffentlichen Gerichtsverhandlung kommen. (whr/sda)